Grand Tour

Das Projekt „Unsere Stadt – unsere Uni“ bringt ausländische Studierende mit alteingesessenen Marburgern zusammen. Aus einzelnen Tandems ist ein generationsübergreifendes Netzwerk entstanden, das von den Impulsen der Engagierten lebt. Den ersten Schritt machte das International Office der Philipps-Universität. Dort hatte man beobachtet, dass viele ausländische Studierende nicht richtig in der Stadt „ankommen“ und wenig Kontakt zu den Marburgerinnen und Marburgern hatten. Der natürliche Partner für ein Projekt, das einen Brückenschlag unternimmt, war die Freiwilligenagentur Marburg mit ihren guten Kontakten zu Engagierten vor Ort. Das Projekt „Unsere Stadt – unsere Uni“ war geboren. Es ist Teil des Programms Engagierte Stadt, das die Freiwilligenagentur in Marburg umsetzt. Seit Sommer 2017 entstehen mit jedem Semesterstart neue Tandems aus ausländischen Studierenden und Ein- heimischen. Zwei Mal im Jahr treffen sich Interessierte an einem Begegnungsabend, lernen sich kennen und entscheiden dann selbstständig, ob sie als Tandem Gemeinsames unternehmen. Das Besondere an dem Projekt: Häufig trennt die Tandempartner eine ganze Generation – so wie bei Ursula Wiehl-Lee und dem Studenten Younis Alherz. Beide organisieren zusammen mit Jannika Marré von der Freiwilligen­ agentur drei Mal im Semester ein Get-together. Dort treffen sich die Tandems sowie Interessierte, um einen gemeinsamen Abend zu verbrin- gen und sich auszutauschen. Ursula Wiehl-Lee hat selbst lange genug im Ausland gelebt, um die Startschwierigkeiten in einem neuen Land zu kennen. Younis Alherz kommt aus Saudi-Arabien und absolviert einen Vorbereitungskurs für sein Medizinstudium. Er selbst hatte keine Schwierigkeiten beim Ankommen, engagiert sich unter anderem bei der Freiwilligen Feuerwehr und begleitet Araberinnen und Araber mit geringen Deutschkenntnissen bei Behördengängen. Die Stammtische beschreibt er so: „Wir haben bereits einen griechischen Abend mit typischem Essen organisiert, ein anderes Mal gab ein Student ein unaufgefordertes Klavierkonzert.“ Oft genug kommen den Teilnehmenden dabei ganz spontan Ideen: Dann organisiert ein älteres Ehepaar ein Grüne-Soße-Kochen für eine Gruppe Studierender, ein anderes Mal lädt Younis einen sportbegeisterten Senegalesen zu seiner Lauf- gruppe ein. „Hier entsteht ganz viel ungeplant“, weiß Ursula Wiehl-Lee und verrät damit wahr- scheinlich das Erfolgsrezept des Projekts. Zwei Generationen – ein Tandem Aus zwei mach eins: Mit ein paar einfachen Ideen werden aus Einheimischen und ausländischen Studierenden Tandems. InternationalOffice,Philipps-UniverstitätMarburg InternationalOffice,Philipps-UniverstitätMarburg Marburg 12 | Familie und Generationen

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