Grand Tour

In mehreren Regionen beginnen Engagierte Städte sich zusammenzuschließen. Sie werben für eine neu gedachte Engagementförderung, lernen voneinander und stellen sich nachhaltig auf. So wie Bocholt, Königswinter, Rösrath und Schwerte, die dabei sind, die Engagierte Stadt-Idee in NRW groß zu machen. Am 16. Oktober 2017 konnte man in Bonn beobachten, was passiert, wenn eine Engagierte Stadt nicht einfach ihr eigenes Ding macht. Auf dem NRW-Engagementkongress 2017 präsentierten sich Bocholt, Königswinter, Rösrath und Schwerte als junges Landesnetzwerk, das nichts weniger will, als die bisherige Engagementförderung auf den Kopf zu stellen – weg von temporären Leuchtturmprojekten hin zu einem nachhaltigen Aufbau von Strukturen. An einem Messestand und in diversen Workshops warben sie gemeinsam für die Idee und bekamen oft genug die Rückmeldung: „Kann man da noch mitmachen?“ Neben der gemeinsamen Außenwirkung bietet der informelle Zusammenschluss vor allem die Chance, vonein- ander zu lernen und sich auszutauschen. Und dies funktioniert vor allem wegen der Heterogenität der Partner besonders gut: Bocholt ist bei einem Verein angesiedelt, hinter Königswinter steht eine Freiwilligenagentur und in Rösrath und Schwerte ist es eine Bürgerstiftung. Hinzu kommt, dass die Träger unterschiedlich lange „im Geschäft“ sind und auch ganz verschiedene inhaltliche Akzente gesetzt haben. Für das NRW-Landesnetzwerk sind das keine Barrieren, sondern ein Mehr an Expertise und Know-how. Auf der konkreten Projektebene führt die Zusammenarbeit immer wieder zum Transfer von guten Ideen. An dem „Marktplatz für gute Geschäfte“, der im Mai 2017 in Bocholt ein großer Erfolg war, signa- lisieren Schwerte und Königswinter Interesse. Die Erfahrungen, die Schwerte und Königswinter mit ihrer Freiwilligenakademie gemacht haben, möchte Rösrath demnächst für seine Qualifizierungsangebote nutzen. Derweil läuft in NRW ein ambitionier- ter Prozess: Eine Engagementstrategie des Landes wird in einem neuartigen partizipativen Verfahren erarbeitet. Den Engagierten Städten ist hier ein echter Coup gelungen. Die vier Städte sind akzeptierter Partner der Landesregierung geworden, der mit der neuen Förderlogik und dem ungewöhnlichen Förderkonsortium etwas Besonderes einbringen kann. Jochen Beuckers von der Engagierten Stadt Königswinter ist Sprecher der NRW-Städte und wurde in die Steuerungsgruppe berufen, die den Prozess der landesweiten Strategieentwicklung organisiert. Für ihn steht fest: „Die aktuelle Dynamik entsteht daraus, Teil einer größeren Bewegung zu sein. In NRW sind wir nur vier, geben uns aber jede Menge Impulse und Kraft, Neues umzusetzen.“ Wir Vier aus NRW Agnes Wellkamp Vier Engagierte Städte in NRW ziehen jetzt an einem Strang. Rösrath Schwerte Königswinter Bocholt Strategie & Netzwerke | 53

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