Neues für die engagierte Stadt

Vom Wildwuchs zur Landschaft

Der Generali Engagementatlas:

3.408 Anlaufstellen kümmern sich in Deutschland auf kommunaler Ebene um die Stärkung und Weiterentwicklung des Bürgerengagements. Sie verteilen sich auf 1.289 Städte und Gemeinden. Ihre Angebote fallen höchst unterschiedlich aus. Nahezu allen gemeinsam ist jedoch eine unsichere, auf Einzelprojekten basierende Finanzierung.

Das geht aus dem Generali Engagementatlas 2015 hervor, den das Institut für Sozialwissenschaftliche Analysen und Beratung (ISAB) im Auftrag des Generali Zukunftsfonds erstellt hat. Die Studie kartiert erstmals vollständig die sogenannten Engagement fördernden Infrastruktureinrichtungen – also Organisationen, die nicht in erster Linie selbst eine bestimmte soziale Aufgabe verfolgen, sondern durch Vermittlung, Beratung und Qualifizierung von Freiwilligen und Vereinen oder Initiativen das Bürgerengagement organisationsübergreifend stärken.

Im Rahmen eines Fachsymposiums präsentierte der Generali Zukunftsfonds den Engagementatlas im Wissenschaftszentrum für Sozialforschung Berlin (WZB) der Öffentlichkeit. Erwartungsgemäß entwickelte sich im Laufe des Tages eine intensive Diskussion über die Rahmenbedingungen für bürgerschaftliches Engagement.

Der Generali Engagementatlas 2015 lässt nach Auffassung der Autorinnen und Autoren sowie der Herausgeberinnen und Herausgeber deutlich erkennen, wie sich die Strukturen der Engagementförderung auf kommunaler Ebene entwickelt haben – nämlich als ein Resultat wechselnder, nicht aufeinander abgestimmter Modellprogramme und unterschiedlicher politischer Förderschwerpunkte. Entstanden sei ein „Flickenteppich“ von Einrichtungen, die zu einem großen Teil unzureichend ausgestattet seien und nicht über ausreichende Ressourcen verfügten, um übergreifende Kooperationen zu organisieren.

Die Autorinnen und Autoren des Generali Engagementatlas machen sich daher in ihren Handlungsempfehlungen für den Begriff der „Engagementregionen“ stark. Auf bundes- und landesweite Modellprogramme, die einen bestimmten Einrichtungstyp für eine bestimmte Zeit fördern, sei komplett zu verzichten. Stattdessen müsse flexibel in kommunale Engagementstrategien investiert werden. Dabei könnten die federführenden Akteure von Region zu Region unterschiedlich sein.

Um die Rahmenbedingungen für bürgerschaftliches Engagement nachhaltig zu verbessern, brauche es nicht weniger als einen Paradigmenwechsel im Zusammenspiel zwischen staatlichen Stellen, fördernden Einrichtungen und zivilgesellschaftlichen Organisationen. Das Netzwerkprogramm »Engagierte Stadt« stellt einen Schritt in diese Richtung dar.

Dieser Text ist erschienen in www.zeitwert-magazin.de

Den kompletten Generali Engegementatlas können Sie hier herunterladen. Zur illustrierten Kurzfassung Monitor 06 geht es hier.

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