Neues für die engagierte Stadt

Ehrenamt in Bocholt sichtbar(er) machen

 

Zur Auftaktveranstaltung  trafen sich am 30. Januar 60 Vertreter von Vereinen, Organisationen und Verbänden im Europa-Haus Bocholt, um Wege zu entwickeln,  das Bürgerschaftliche Engagement zu vernetzen um damit  u.a. das Leben in und um Bocholt herum noch lebenswerter zu machen.

Blog_Bocholt01Zu der Auftaktveranstaltung unter professioneller Leitung durch den Moderator Frank Heinze machte zunächst Bürgermeister Nebelo deutlich, wie sehr die Stadt vom Engagement der Bürger in allen Bereichen geprägt sei. Dass diese Arbeit von städtischer Seite Wert geschätzt wird, zeigt die Anerkennung, die durch die Ehrenamtskarte ihren Ausdruck findet. Mit der Einrichtung der Freiwilligenagentur (www.fwa-boh-rhe-bor.de) wurde  zudem der Zugang zum Ehrenamt für die Bürger erleichtert. Miriam Junker-Ojo als Vertreterin des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend nahm anschließend die Ziele des bundesweiten Projekts „Engagierte Stadt“ in den Blick.

Mit der erfolgreichen Bewerbung um eine Förderung des Bundesprojekts „Engagierte Stadt“ kommt auf die Bewerber nun auch eine Menge Arbeit zu. Die besteht vor allem darin, all diejenigen, die bereits in Vereinen und Organisationen viel Zeit, Kraft und Erfahrungen investieren, an einen gemeinsamen Tisch zu bringen. Das mag zunächst einfach unter der Rubrik „noch ein Termin“ verdrängt werden. Da gibt es jedoch das große ABER: mittel- und langfristig kann durch eine strukturierte Zusammenarbeit von Organisationen die bisher schon erreichte Qualität  gesichert werden, auch eine Entlastung von Verantwortlichen in Vereinen und Verbänden kann erreicht werden, wenn voneinander gelernt und profitiert wird. Damit soll jedoch in keiner Weise die Autonomie der Organisationen hinsichtlich ihrer Ziele angetastet werden.

Blog_Bocholt02In Workshops wurden  Handlungserfordernisse sowie viele Lösungsideen zu den Querschnittsthemen, Nachwuchssicherung, Bildung und Qualifizierung, Zusammenarbeit von Vereinen und Verbänden mit wirtschaftlichen Akteuren sowie Öffentlichkeitsarbeit  erörtert. In diesen Gesprächen wurde deutlich, dass in allen Bereichen ein Bedürfnis nach Informationen  besteht. Die Vertreter vieler Vereine wünschen sich eine stärkere Präsenz im öffentlichen Bewusstsein der Stadt. Hier könnte eine gemeinsame Plattform im Netz die Möglichkeit bieten, diesem Wunsch nachzukommen. Auch die Gewinnung der jungen Generation für freiwilliges Engagement  stellt sich für viele Organisationen als ein Problem dar. Hier wurde der Vorschlag gemacht, dass Vereine und Institutionen überlegen, welche Projekte dort von jungen Menschen ehrenamtlich geleistet werden können. Mit einer solchen Liste könnte man dann an Schulen herantreten, die so die Möglichkeit haben, ihren Schülerinnen und Schülern Felder sozialen Lernens zu eröffnen.

Die Bildung und Qualifizierung von motivierten Mitarbeitern stellt eine Aufgabe für alle Organisationen dar. Das reicht bei Vereinen zum Beispiel von rechtlichen Fragen wie Haftung bei Veranstaltungen bis hin zu der Vermittlung einer ermutigenden Haltung für Kinder. Hier kam die Idee einer Freiwilligen-Akademie ins Spiel, die  mit den Bocholter Bildungseinrichtungen aufgebaut werden könnte. Einiges zu lernen haben Vereine sicher auch, wenn sie sich erfolgversprechend an örtliche Unternehmen wenden wollen, um von dieser Seite eine Förderung zu erlangen. Der Unterschied zwischen Spenden und Sponsoring sollte ebenso bekannt sein wie auch eine Einschätzung der Interessen und Möglichkeiten der Unternehmer. Auch diesbezügliches Wissen könnte in gemeinsamen Veranstaltungen erworben werden. Mit Vereinbarungen, an diesen – und vielleicht auch noch weiteren – Ideen in den nächsten Monaten weiter zu arbeiten, endete die Veranstaltung, die durch die dort geschlossenen persönlichen Bekanntschaften und den Ideenaustausch den Netzwerkgedanken bereits im erfolgreichen Praxistest zeigte.

Von Barbara Heimbach, Leben im Alter e.V.

 

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