Sich Zeit nehmen für junge Familien oder Alleinerziehende, zuhören, Hilfestellung und Entlastung anbieten: Ehrenamtlich tätige Familienpatinnen werden künftig das Netzwerk Frühe Hilfen, das beim Jugendamt der Stadt Wetzlar verankert ist, bei diesen Aufgaben unterstützen.
Eine entsprechende Kooperationsvereinbarung zwischen der Stadt Wetzlar und dem Freiwilligenzentrum unterzeichneten Oberbürgermeister Manfred Wagner und Dr. Uwe Röndigs, 1. Vorsitzender des Freiwilligenzentrums. Ehrenamtliche Familienpatinnen bringen ihr Erfahrungswissen ein und sind damit für junge Mütter und Väter glaubwürdige Bezugspersonen, erläuterte Stefanie Höchst, Abteilungsleiterin Frühe Hilfen | Kinderschutz. Birsen Krüger, die das Programm Frühe Hilfen im Wetzlarer Stadtteil Niedergirmes koordiniert, freut sich auf die Zusammenarbeit mit den Ehrenamtlichen: „Sie bringen eine ganz andere Perspektive in unsere Arbeit ein, entlasten die Familien und bauen Brücken zu den professionellen Unterstützungsangeboten.“.
Die Kooperation gründet auf den Erfahrungen des gemeinsamen Projekts Integrationslotsen, das bereits seit 2 Jahren erfolgreich erprobt wird. Auf der Basis einer umfassenden Evaluation wurden Kriterien identifiziert, die die erfolgreichen Zusammenarbeit zwischen Verwaltung, Freiwilligenzentrum und anderen Akteuren ausmachen. Deren Übertragbarkeit soll nun im Vorhaben Familienpatinnen geprüft werden.
Die zukünftigen Familienpatinnen werden gut auf ihre Aufgaben vorbereitet. Im April 2016 beginnt ein 36stündiger Qualifizierungskurs. Das Konzept hierfür wurde vom Freiwilligenzentrum Mittelhessen in Abstimmung mit dem Jugendamt entwickelt. Frauen, die sich für ein Engagement als Familienpatin interessieren, konnten sich Ende März im Rahmen einer Info-Veranstaltung bereits über den Kurs informieren.
Von Karin Buchner, Freiwilligenzentrum Mittelhessen e.V.