Mit durchwegs positivem Echo ging die Beteiligungswerkstatt „Vision 2030: Rheinfelden ist engagierte Stadt“ am vergangenen Samstag über die Bühne. 30 ehrenamtliche Engagierte waren der Einladung vom SAK Quartier und der Freiwilligenagentur der Stadt ins Jugendhaus gefolgt, um über die Zukunft und die Rahmenbedingungen für ehrenamtliche Arbeit in Rheinfelden zu diskutieren.
Zu Beginn wurden Bürgermeisterin Diana Stöcker und SAK-Geschäftsführer Christoph Zacheus-Hufeisen von Matthias Zeller, SWR, zu den Zielen des Projekts, der Veranstaltung und den heutigen Herausforderungen für das Ehrenamt befragt. „Wir müssen die Begeisterung und den persönlichen Gewinn für ehrenamtliches Engagement nach außen tragen“, betonte Zacheus-Hufeisen.
Netzwerke gehören zum Menschen
Anschließend nahm Tobias Studer, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Fachhochschule Nordwestschweiz, in seinem Impulsvortrag die drei Kernfragen, die sich im Rahmen der Auftaktveranstaltung „Engagierte Stadt“ im Februar herauskristallisiert hatten, auf. „Der Mensch als soziales Wesen sei unabhängig von sozialen Beziehungen nicht denkbar“, so Studer. Hinsichtlich der Frage der Anerkennung von ehrenamtlicher Arbeit, gab er den Anwesenden mit auf den Weg, über neue Formen nachzudenken, eine vermeintlich einheitliche Vorstellung zur Anerkennung gäbe es nicht.
3:2:1 – konkrete Maßnahmen
Nach diesen Denkanstößen verteilten sich die Teilnehmer auf drei Gruppen, um konkrete Maßnahmen zu erarbeiten. Nach rund einer Stunde intensivem Brainstorming wurden die verschiedenen Vorschläge in der großen Runde zusammengeführt. Nach dem Motto „3:2:1“ präsentierte jede Gruppe, angeführt von seinem Moderatorenteam, drei schnell umsetzbare Ideen, zwei mittelfristige Vorschläge sowie ein langfristiges Ziel.
So schlug beispielsweise die Gruppe „Netzwerke“ ein schwarzes Brett für Vereinsveranstaltungen in Rheinfelden sowohl digital als auch „real“ vor. Gleichzeitig soll der Bürgertreffpunkt noch stärker als Zentrum für Bürgerengagement etabliert werden. Helfen sollen dabei „spartenübergreifende“ Veranstaltungen wie beispielsweise die Hygieneschulung.
Ausgehend von den Problemen, die ehrenamtliche Arbeit im Berufsalltag mit sich bringen kann, möchte die Gruppe „Vereinbarkeit von Ehrenamt und Beruf“ noch intensiver auf Unternehmen und Schulen zugehen, um Vorteile von bürgerschaftlichem Engagement für Arbeitgeber und Arbeitnehmer aufzuzeigen. Auch eine Projektliste für mögliches Engagement für Unternehmen soll erstellt werden. Langfristiges Ziel ist die Einrichtung eines „Marktplatzes der guten Geschäfte“. „Dort werden Ideen und Vorhaben von Vereinen gesammelt, und Unternehmen können diese beispielsweise durch Spenden, Sachmittel, Know-How oder Logistik unterstützen“, erklärte Stefanie Franosz, Leiterin der Freiwilligenagentur, die Idee.
Zum Thema Anerkennungskultur wünschten sich die Teilnehmer, dass eine Erstattung der Auslagen selbstverständlich sein sollte. Mit einer übergreifenden Ehrenamtsmesse möchte man auf das bürgerschaftliche Wirken verstärkt aufmerksam machen und auch ein bisschen „sich selbst feiern“.
Win-Win- Situation für alle Beteiligten
Die gesamte Veranstaltung, durch die in gewohnt souveräner und unterhaltsamer Art Matthias Zeller vom SWR führte, war begleitet von lebhaften und intensiven Diskussionen. Für alle Teilnehmer stand es außer Frage, dass ein solches Treffen wiederholt werden muss. „Die Teilnehmer sind oft seit Jahren begeistert im Ehrenamt unterwegs, haben ihre Erfahrungen engagiert eingebracht und die Veranstaltung auch zum Netzwerken genutzt“, fasst Bürgermeisterin Diana Stöcker zusammen, die mit dem Verlauf und den Ergebnissen sehr zufrieden ist. „Wir werden uns in den kommenden Tagen noch einmal zusammensetzen, um die Ergebnisse der Veranstaltung mit klaren Zeithorizonten zu versehen“, so Stöcker.