Neues für die engagierte Stadt

Wie gelingt Integration in der Kommune?

Fünfzehn Teilnehmer begrüßte Dorothea Hübner, Leiterin des Freiwilligenzentrums „mach mit!“ zu einem Tagesseminar im Caritashaus. Zum Thema „Wie kann Integration weiterhin gelingen?“ hieß sie den Referenten aus München, Jürgen Griesbeck, Leiter der Seniorenakademie Bayern, herzlich willkommen.

Referent Jürgen Griesbeck, seit vielen Jahren in einer Unternehmensberatung als Coach tätig und zugleich Leiter der Seniorenakademie am Sozialministerium in München, versprach eingangs allen Teilnehmern ein praxisorientiertes und auf sie zugeschnittenes Format. Daher lautete seine erste Frage auch gleich, mit welchen Erwartungen und Wünschen die Teilnehmer gekommen waren. Schnell kristallisierten sich Themen heraus wie zum Beispiel die Zufriedenheit im Ehrenamt und der Umgang mit Widerständen. Nach dieser Vorstellungsrunde regte der Referent an, über die eigenen Motive des Helfens nachzudenken und sie anschließend mit fünf Hauptmotiven einer wissenschaftlichen Studie zu vergleichen. Hier gab es viele Übereinstimmungen.

In Kleingruppen erarbeiteten alle Teilnehmer gemeinsam Möglichkeiten und Grenzen, Chancen und Risiken in der Flüchtlingshilfe. Griesbeck ergänzte mit hilfreichen Hintergrundinformationen, Impulsen, Anregungen und vielen Tipps und riet immer wieder zu mehr Gelassenheit. Als einen weiteren wichtigen Faktor zum Gelingen der Integration nannte der Referent die Vernetzung aller Akteure innerhalb, aber auch zwischen den Kommunen. Es gilt Bewährtes auszutauschen und gute Ideen weiterzutragen. Integration ist nicht Aufgabe der Ehrenamtlichen allein. Sie erfordert Kooperationspartner auf allen Ebenen. Hierzu stellte Dorothea Hübner in einem Impulsvortrag das Netzwerk „über Zaun und Grenze“ vor. Hier wurden in den zurückliegenden zwei Jahren im Landkreis Berührungspunkte und Kooperationen zwischen Verwaltungen, Behörden, Fachstellen, Kirchen, Sozialverbänden, Schulen, KiTas, Vereinen, Initiativen und Unternehmen geschaffen. Dies sei nötig, um Integration zum Thema aller zu machen, so Hübner.

Beim Themenkomplex „Umgang mit Widerständen“ empfahl Griesbeck: „Informieren Sie sich über die kulturellen Hintergründe der Geflüchteten, um sie besser zu verstehen.“ Den Teilnehmern gab er Tipps mit auf den Weg, sich abgegrenzten Aufgaben zu widmen: „Sie können nicht die Welt retten. Scheitern ist immer erlaubt. Sichern Sie sich eine abgrenzbare Aufgabe heraus, ziehen Sie persönliche Grenzen und steigen Sie notfalls auch aus. Schaffen Sie Erfolgserlebnisse und Genussmomente und denken Sie nicht in Problemen, sondern in Lösungen. Tun Sie das, was Ihnen Spaß macht und nur dort, wo sie etwas bewegen können. Suchen Sie gute Gründe für Ihr Engagement.“ Es sei wichtig, kleine Schritte zu gehen und jeden einzelnen auch als Erfolg zu verbuchen, machte der Referent Mut zum Ehrenamt in Zufriedenheit.

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