Im Rahmen der Woche des bürgerschaftlichen Engagements (14.-23. September 2018) stimmten rund vier Millionen Kunden in den mehr als 1.950 dm-Märkten deutschlandweit über die Unterstützung von jeweils zwei lokalen Organisationen ab, die sich in der Gesellschaft engagieren. Bereits zum dritten Mal wurde mit dieser Sozialinitiative, die sich „HelferHerzen“ nennt, das vielfältige Engagement in Deutschland gewürdigt. Im Engagierten Landkreis Neustadt a. d. Aisch – Bad Windsheim war das Netzwerk „Über Zaun und Grenze“ eine Aktion HelferHerzen2018!
Wie kam es dazu?
„Durch die Netzwerkarbeit in unserem Engagierten Landkreis entstehen die erstaunlichsten Zufälle“, stellt Agatha Ludwig, Koordinatorin für Nachbarschaftshilfen im Freiwilligenzentrum „mach mit!“ der Caritas fest. Im örtlichen dm-Markt kennt die Verantwortliche für „HelferHerzen“ das Freiwilligenzentrum seit Jahren und weiß, dass hier viele großartige Projekte rund ums Ehrenamt angesiedelt sind. Sie sucht für die Aktion „HelferHerzen2018“ nach einem ehrenamtlichen non-profit Projekt mit außergewöhnlichem bürgerschaftlichem Engagement und fragt im Freiwilligenzentrum nach Rat. „Oder haben Sie vielleicht auch gleich einen konkreten Vorschlag, was wir da nehmen können?“ Ja – den hatten wir! Wir schlugen das Netzwerk „über Zaun und Grenze“ vor, was das Freiwilligenzentrum in 2015 für den hiesigen Landkreis initiiert hatte.
Netzwerk gibt Unterstützung und Begleitung
„Über Zaun und Grenze“ ist ein Netzwerk für Nachbarschafts- und Flüchtlingshilfen. Es hat die Vision, dass die Menschen über Zäune und Grenzen hinweg in fürsorglichem Miteinander leben, getragen von einem aktiven Helfer-Netz für alte und neue Nachbarn. Nachbarn für Nachbarn in spürbarer Nähe. Leider ist das in unserem Landkreis nicht überall selbstverständlich. Nur in einigen Gemeinden wissen die Bürger, an wen sie sich wenden und wie sie in Notsituationen unkompliziert um Hilfe bitten können. Und hier ist das Netzwerk „über Zaun und Grenze“ aktiv! Die Arbeit des Netzwerks Außenstehenden zu erklären ist nicht ganz einfach. Es gibt hauptamtliche Fachkräfte, die den einzelnen Gemeinden dabei helfen, ehrenamtliche Nachbarschaftshilfen aufzubauen und zu organisieren. Die Arbeit der örtlichen Helferkreise von Nachbarschafts- und natürlich auch Flüchtlingshilfen aber wird ausschließlich ehrenamtlich organisiert. Die ehrenamtlichen Helfer werden von den Fachkräften nicht alleine gelassen. Von der Gründungsphase bis hin zur aktiv praktizierten Nachbarschaftshilfe erfolgt eine stetige fachliche Begleitung der ehrenamtlichen Helfer unter anderem durch Austauschtreffen, Fortbildung und Qualifizierung.
Spende von 400,-€ für das Qualifizierungsprogramm des Netzwerks
Im dm-Markt Neustadt a. d. Aisch hat sich das Netzwerk „über Zaun und Grenze“ mit einem Infostand präsentieren müssen. Mit Abstimmungskärtchen konnten die Besucher des dm-Markts eine Woche zwischen zwei Projekten im Landkreis abstimmen und so über die Verteilung der Gesamtspendensumme von 1.000,-€ entscheiden. Das Netzwerk „über Zaun und Grenze“ landete auf Platz zwei, geht aber deshalb trotzdem nicht leer aus. 400,-€ können nun im kommenden Jahr 2019 für einen Vortrag, einen Workshop oder ähnliches im Rahmen des Qualifizierungsprogramms des Netzwerks verwendet werden. Somit wird die Spende zur Gänze den Ehrenamtlichen der Helferkreise von Nachbarschafts- und Flüchtlingshilfen zugutekommen.
Unser Resümee
Einen Nachmittag durften wir persönlich am Stand vertreten sein und so gezielt die Besucher des dm-Markts ansprechen. Der auf seinen Einkauf fokussierte Besucher ist allerdings nicht so einfach einzufangen und seine Aufmerksamkeit ist begrenzt. Hier unsere komplexe Netzwerkarbeit schnell und knackig an den Mann zu bringen war schwer. Es stand uns maximal ein halber Quadratmeter als Standfläche zur Verfügung. Hier hieß es sehr genau auszuwählen, was an Infomaterialien präsentiert werden soll. Ein dm-Markt ist zudem voll mit Artikeln aller Farben – gar nicht so einfach die Aufmerksamkeit speziell auf unseren Infostand zu lenken. Und eine weitere Erfahrung: Das andere Projekt, welches zur Wahl stand, war ein Wald-Kindergarten. Daneben hatte es unser Netzwerk nicht ganz einfach zu bestehen.
Gelohnt hat es sich neben der unverhofften Spende auf alle Fälle in zweierlei Hinsicht. Wir haben 1. eine klitzekleine unternehmerische Partnerschaft geschaffen und konnten 2. in einem außergewöhnlichen Rahmen Öffentlichkeitsarbeit leisten.