Seit nunmehr über drei Wochen sind alle Pflege- und Altenheime für Besucher und Außenstehende geschlossen. Nicht leicht für die Bewohner der Heime und das Pflegepersonal, aber auch für Freunde und Verwandte. Um einen kleinen Ersatz zu schaffen, bietet das Seniorenzentrum in Scheinfeld mit Unterstützung vom Freiwilligenzentrum „mach mit!“ der Caritas zweimal die Woche das Skypen mit Angehörigen an.
Video statt realer Begegnung.
Daniel Müller, Mitarbeiter im Seniorenzentrum Scheinfeld, schiebt einen skeptisch dreinschauenden Herrn Trumpf zum Tisch, wo ein Tablet mit Lautsprecherboxen zum Skypen aufgebaut ist. „Na, da wollen wir doch mal schauen, wie das mit diesem Videoding so geht“, meint der alte Herr schelmisch. Er glaubt noch nicht daran, dass so etwas gelingen kann und ist baff, als er im gleichen Moment seine Enkelin am Bildschirm erblickt. Vorher hat die 85- jährige Frau Pagel mit Ihrem Sohn telefoniert, der eigentlich über Ostern länger zu Besuch anreisen wollte. Nach dem Gespräch äußert sie kopfschüttelnd und doch gerührt: „Dass so etwas in Deutschland überhaupt möglich ist.“ Zum Glück ist es das! Sogar ein Geburtstagsanruf mit Ständchen konnte auf diese Weise letzte Woche möglich gemacht werden.
Gutes Team
„Skypen ist eine Möglichkeit, die Kontaktlosigkeit zu kompensieren, auch wenn es einen realen Besuch natürlich niemals ersetzen kann. Die Erfahrungen, die wir bisher machen konnten sind durchweg gut“, kann Agatha Ludwig berichten. Sie macht als Hauptamtliche aus dem Freiwilligenzentrum zusammen mit mehreren engagierten Mitarbeitern im Seniorenzentrum Scheinfeld zweimal in der Woche das Skypen möglich. Dienstags zwischen 13:00 und 15:00 Uhr und donnerstags zwischen 10:00 und 11:30 Uhr gibt es die Möglichkeit, das Angebot zu nutzen. Weitere Angehörige, die diesen Service im Seniorenzentrum Scheinfeld nutzen wollen, wenden sich bitte per Mail an das Freiwilligenzentrum freiwilligenzentrum@caritas-nea.de.
Digitale Brieftaube
Zusätzlich zum Skypen hat Angela Schwab, Mitarbeiterin im Scheinfelder Seniorenzentrum, die Idee geboren, den Service der „digitalen Brieftaube“ für das Seniorenheim anzubieten. Gerne können den Bewohnern Bilder gemalt, Briefe mit Geschichten, Gedichten oder guten Nachrichten und Wünschen geschrieben und dann abfotografiert per Mail an freiwilligenzentrum@caritas-nea.de geschickt werden. Die digitalen Brieftauben werden dann an das Seniorenzentrum weitergeleitet, wo sie den Bewohnern vorgelesen werden.
Bunter Blumenstrauß an Liedern
Hans-Günter Hermann vom „Silver Sound Duo“, das mit seinem Projekt „Musik & Mehr“ mit dem Freiwilligenzentrum zusammenarbeitet, hat eine CD mit vielen bekannten Frühlingsliedern zusammengestellt. Er bietet den Senioreneinrichtungen im ganzen Landkreis an, diese kostenfrei unter freiwilligenzentrum@caritas-nea.de zu bestellen. So kann in der österlichen Zeit ein Schwung an bekannter Musik hoffentlich für viel Frühlingsfreude in den Heimen sorgen.