Gerade schwierige Zeiten bewegen Menschen, sich zu engagieren. So laufen auch trotz Corona derzeit im Verborgenen die Fäden im Freiwilligenzentrum „mach mit!“ zusammen und neue Projekte werden auf den Weg gebracht. Als Antwort auf die Frage, wie Menschen zueinander finden, voneinander hören und einander inspirieren können, hat die Autorin Daniela Berger ihr in Kürze erscheinendes Buch „geöffnet“ und liest daraus Texte in fränkischem Dialekt. Der erste Podcast ist bereits im Netz veröffentlicht, weitere folgen in regelmäßigen Abständen.
Die Diedschi is „Fix-ä-ferdi!?“
Da bedarf es selbst für einen eingefleischten Franken einer Übersetzung oder zumindest einer Erklärung: „Fix und fertig“, so würde man in nüchternem Hochdeutsch den Titel des Buches „Fix-ä-ferdi“ von Daniela Berger, geb. Dietsch wohl übersetzen. Der Spitzname „Diedschi“ begleitet sie seit ihrer Kindheit, die sie im Aischgrund in einer kleinen Ortschaft in der Nähe von Dachsbach verbrachte. Er überdauerte Schule und Ausbildung in Neustadt, ihr Studium in Nürnberg und geriet auch im späteren Lehrer-Berufsleben nie in Vergessenheit. Wenn also ein waschechter Franke bzw. eine Fränkin sagt, dass er oder sie „fix-ä-ferdi“ ist, dann drückt das neben Stolz, Erleichterung und Freude über das Geschaffte noch weitaus mehr aus. Auch in ernsten, schwierigen und traurigen Situationen ist man fix und fertig.
Der fränkische Alltag
Und genauso wie im richtigen Leben Freud und Leid dicht nebeneinander liegen, finden sich in dem Buch alle Facetten des fränkischen Alltags in den unterschiedlichsten Situationen. So zeigen Gedichte und Kurzgeschichten die Mentalität und Kultur der Franken, ihre ganz spezielle, unverwechselbare und durchaus liebenswerte Art. Seit 2017 sind durch eigene Beobachtungen, Erfahrungen und Gedanken eine Vielzahl fränkischer Texte entstanden, die den Leser sowohl zum Schmunzeln und lauthalsen Lachen bringen sowie zum Nachdenken und Innehalten anregen.
Fränkische Mundart ist ehrlich!
Und wie lassen sich Gefühle am besten erzeugen? Genau, durch fränkische Mundart! Ihre Liebesgeschichte „Nämberch – a Draum“ wurde bereits 2018 für den Aktionstag zur Kulturhauptstadtbewerbung der Stadt Nürnberg ausgewählt und dort auch vorgetragen.
Der fränkische Dialekt, die Sprache des Herzens, unverfälscht, direkt und somit zielsicher! Der Nicht-Franken-Leser findet in dem Buch hochdeutsche Erklärungen und Beschreibungen. Damit ist Freude und Unterhaltung für jedermann garantiert!
Die Gesundheit in der Corona-Krise
„Ohne Gsundheid is alles nix!“. So heißt es im Text mit dem Titel „mei Lemskoffer“. Er entstand während der Lebenskoffer-Ausstellung 2018 des Freiwilligenzentrums Neustadt a. d. Aisch in Kooperation mit der Dietrich-Bonhoeffer-Realschule. Dieser schnell dahin gesagte Satz, dessen Bedeutung erst dann zum Tragen kommt, wenn die eigene Gesundheit oder sogar das Leben eingeschränkt und gefährdet ist. Damit war für Daniela Berger der Startschuss für das Schreiben, Sammeln und Lesen dieser Texte gefallen. Gerade jetzt in der Corona-Krise erfahren die Menschen wieder, wie wichtig die Gesundheit und das soziale Miteinander sind: Das Füreinander da sein, der respektvolle und achtsame Umgang miteinander, gemeinsam lustig sein und sich gegenseitig Halt geben. Neben all der Situationskomik und auch oftmals gesellschaftskritischen und ironischen Texten mit fränkischem Humor blitzen diese Werte in ihren Gedichten und Geschichten immer hervor.
Zuhörer dürfen sich freuen
„Gibds des a als Büchla?“ „Kann mer des kaafn?“ „Ich nehmerd soford ans!“ So war das „Lauschen und Lachen“-Publikum im Museumscafe in Neustadt begeistert von den fränkischen Anekdoten aus der Feder der jungen Fränkin und es entstand das Buch. Als Erscheinungstermin stand April 2020 im Raum. Wie in so vielen anderen Bereichen, hat auch hier Corona zu Verzögerungen geführt. Ende Mai ist das Buch „Fix-ä-ferdi“ unter der ISBN 978- 3-00-065526-5 erhältlich. Wir dürfen gespannt sein!
Fränkischer Podcast – „Frangn digidol“
Wer schon jetzt neugierig ist, kann sich Kostproben in Form einer digitalen Autorenlesung anhören. Gemeinsam mit dem Freiwilligenzentrum „mach mit!“ werden Texte auch als Download unter https://freiwilligenzentrum-nea.de/aktuelles/podcast veröffentlicht.
Die Autorin selbst kündigt den Podcast mit folgenden Worten an: „Obachd! Mir ham wos gegen Corona! Fei echd! Wos für die Ohrn! Hä? Wie, des glabsd nedd? Edz echd, des hilfd:
Do bisd nemmer so alans, do hasd Underhaldung und scho gehds dir besser! Wersd scho seng – und vor allem hörn: Frangn digidol.“