Neues für die engagierte Stadt

Aufruhr – Aufbruch – Alltag: Stendal 1989 und heute

In Stendal wurde im Rahmen des Projekts „30 Jahre friedliche Revolution“ eine Veranstaltungsreihe vom 23.9. bis 3.12.2019 organisiert. Lesen Sie hier im Rückblick mehr über die Formate und Themen.

Das Projekt „Aufruhr – Aufbruch – Alltag: Stendal 1989 und heute“ wanderte auf den Spuren der friedlichen Revolution vor 30 Jahren in Stendal und fragte danach, was aus den Hoffnungen und Visionen der Wendezeit geworden ist, wie sich Lebenswege entwickelt haben, wie sich das Lebensumfeld verändert hat und wie die Entwicklung in den vergangenen drei Jahrzehnten heute gesehen wird. Im Mittelpunkt der Veranstaltungsreihe des Netzwerkprogramms Engagierte Stadt, des Theaters der Altmark und der Hochschule Magdeburg-Stendal standen Zeitzeugen, die sich sowohl in künstlerischen als auch in dokumentarischen Formaten mit ihren Erfahrungen auseinandersetzen.

Wie fühlte sich der Aufruhr vor 30 Jahren an, welche Vorstellungen und Träume gab es? Was ist aus dem Aufbruch geworden? Wie hat sich gesellschaftliches Engagement verändert?

Diese Diskussion wurde mit vier moderierten Geschichte(n)cafés in der Kleinen Markthalle und sieben Veranstaltungen im Theater der Altmark angestoßen. Der Schwerpunkt lag ganz auf den lokalen Entwicklungen in Stendal. Lesungen, eine Theateraufführung, eine Ausstellung, Zeitzeugen-Gespräche und Diskussionsrunden beschäftigten sich jedoch auch mit der gesamtgesellschaftlichen Dimension der friedlichen Revolution und regten gleichzeitig dazu an, lokale Sichtweisen und persönliche Erlebnisse einzubringen. Nach diesem Prinzip entwickelte das TdA mit dem Club der Experten das Stück „Wende.Punkte“, das abschließend im Frühjahr 2020 aufgeführt wurde.

Revolution damals, Revolution heute
Bei dem Podiumsgespräch Zeit.Zeugen „Friedliche Revolution / Arabischer Frühling“ setzten sich die Beteiligten Fragen rund um die Erlebnisse und Erfragungen der Wendejahre und den Protesten des Arabischen Frühlings auseinander. Wie wird man Teil einer Revolution? Wie fühlt es sich an, wenn die Staatsmacht fällt und ein Land verschwindet? Welche Hoffnungen werden geweckt?

Geschichte(n)cafés – der Weg vom „Stendaler Wendeherbst“ bis zu „Grenzenlos gestalten“
Bürger*innen waren eingeladen, sich über persönliche Erinnerungen zum Stendaler Wendeherbst auszutauschen. Wie entwickelten sich Friedensgebete und Demonstrationen? Wie fühlten sich Aufbruch und Aufruhr an? Welche Träume und Visionen gab es und was ist aus ihnen geworden?

Bürger*innen erinnerten sich gemeinsam daran, wie sich die Stendaler gegen den Abriss historischer Bausubstanz wehrten. Die Rettung der Altstadt war eines der wichtigsten Themen der Wendezeit. Welche Formen des Widerstandes gab es? Was wurde erreicht? Und wie würde Stendal heute ohne diesen Protest aussehen?

Im Fokus standen die politischen Ziele und Konzepte, die in Stendal vom Neuen Forum, dem Runden Tisch, der Friedens- und der Ökologiebewegung in der Wendezeit entwickelt wurden. Es entstand ein enormer Gestaltungswille. Wie wirkt das bürgerschaftliche Engagement von damals heute weiter?

Gemeinsam mit Stendaler Zeitzeugen entwickelt der Regisseur und Autor Jochen Gehle das Theaterstück „Wende.Punkte“, das im Frühjahr 2020 mit dem „Club der Experten“ am TdA uraufgeführt wurde. Im Geschichte(n)café präsentierten Mitwirkende Beispiele ihrer Probenarbeit und ihrer persönlichen Erzählungen.

Wunder.Bar „Spiel mir Dein Lied“
Ein lockeres Überraschungsprogramm in Lounge-Atmosphäre lud ein, in die Alltagswelt vor 30 Jahren einzutauchen und ins Gespräch zu kommen. Bürger*innen waren aufgefordert ihre Lieblingsmusik, ihr Lieblingsspiel, ihr Lieblingsfoto oder ihr Lieblingsbuch mitzubringen oder einfach den alten Liedern und Geschichten zu lauschen.

Lesen Sie hier die Publikation: Aufruhr-Aufbruch-Alltag_Stendal-1989 und heute

Das Projekt „Aufruhr – Aufbruch – Alltag: Stendal 1989 und heute“ wurde vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend unterstützt. Alle „Engagierten Städte“ aus den neuen Bundesländern konnten sich um Fördermittel bewerben, um den 30. Jahrestag des Mauerfalls als Sternstunde des bürgerschaftlichen Engagements würdig zu begehen.

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