Neues für die engagierte Stadt

Einheitssaft – Ernteaktionen in Herzberg und Silkerode

Auch in Herzberg am Harz beging man das Jubiläum mit einer ganz besonderen Tradition: der gemeinsamen Apfelernte und der anschließenden Verarbeitung der Äpfel – gesammelt auf dem ehemaligen Grenzgebiet – zu leckerem Einheits-Apfelsaft.

„Mit unseren thüringischen Freundinnen und Freunden aus Silkerode wollen wir gemeinsam Äpfel sammeln und unter dem Motto „30 Jahre Deutsche Einheit“ mit besonderem Flaschenlabel versehen. Die Äpfel sollen sowohl auf thüringischem wie auf niedersächsischem Gebiet nahe des ehemaligen Grenzverlaufs gesammelt werden. Es gibt daher zwei Termine, an denen wir  wir versuchen wollen ca. 1 Tonne Äpfel zu sammeln und bei der Malus-Mosterei von Ingmar in Silkerode zu einem leckeren „Einheits- Apfelsaft“ verarbeiten zu lassen.“
(Aufruf zur gemeinsamen Apfelernte durch die Zukunftswerkstatt Herzberg)

Herzberg am Harz (Niedersachsen) liegt im ehemaligen Grenzgebiet vis-à-vis dem thüringischen Ort Silkerode. Die Engagierte Stadt Herzberg nahm das 30-jährige Jubiläum der Friedlichen Revolution zum Anlass, das Miteinander zwischen den Menschen aus beiden Ortschaften weiter zu fördern und zu stärken. Gemeinsam mit dem Ortsbürgermeister von Silkerode führte die Engagierte Stadt Herzberg eine Vielzahl von Veranstaltungen durch.

Neben dem Einheits-Apfelsaft wurde auch der ehemalige DDR-Grenzsoldat Wolfgang Mautschke, heutiger Ortsbürgermeister in Herzbergs thüringischem Nachbarort Silkerode, eingeladen um in der Zukunftswerkstatt Herzberg e. V.  über Stationen seines Lebens im Grenzgebiet zu berichten. Aufgewachsen in einem Dorf an der Staatsgrenze West (aus Sicht der DDR-Bürger) erfuhr er in seiner Jugend militärischen Drill. Nach der Musterung wurde er zum aktiven Wehrdienst einberufen. Er durchlief die Grundausbildung zum Grenzsoldaten und wurde schließlich an die Staatsgrenze West versetzt. Zum Grenzdienst und dem Tagesablauf in einer Grenzkompanie kann er authentisch berichten. Nach der Grenzöffnung erfolgte seine Entlassung. Wie „das Leben danach“ ihn zum Silkeröder Bürgermeister werden ließ und was sich in den letzten 30 Jahren in diesem ehemaligen Sperrgebiet veränderte, waren weitere spannende Themen seines Vortrags.

Natürlich darf auch die Kunst nicht fehlen und so luden regionale Künstlerinnen und Künstler zu einer gemeinsamen Ausstellung zum Thema 30 Jahre Friedliche Revolution und Deutsche Einheit ein.

Das Projekt wurde vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend unterstützt. Alle „Engagierten Städte“ aus den neuen Bundesländern konnten sich um Fördermittel bewerben, um den 30. Jahrestag des Mauerfalls als Sternstunde des bürgerschaftlichen Engagements würdig zu begehen.

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