Neues für die engagierte Stadt

Engagierte Stadt Marburg: Bürgerhaus als digitaler Treffpunkt

Erstveröffentlichung in „Studier mal – Marburg Universitätsstadt  Das Magazin April 2021“, ein Artikel von Birgit Heimrich und Heike Döhn.

Best Practise aus der Engagierten Stadt Marburg

(…)Die Universitätsstadt Marburg hat ein digitales Bürgerhaus eingerichtet, das die Begegnung zu Lockdown-Bedingungen ermöglicht – und es wird bereits rege genutzt.

Es existiert nur virtuell, ist aber ein Ort des Austauschs – das digitale Bürgerhaus. „Von Beginn der Pandemie an hat uns die Frage umgetrieben: Wie können Menschen in Kontakt bleiben“, erzählt Birgit Boßhammer von der AG Ehrenamt im Rahmen der Dorfentwicklung Marburg. In der AG arbeiten Vertreter*innen der Außenstadtteile mit, die sich für die Belange des Ehrenamts einsetzten. Bei einer gemeinsamen Veranstaltung mit der Altenplanung der Stadt Marburg und der Freiwilligenagentur wurde die Idee des digitalen Bürgerhauses entwickelt, der Fachdienst Stadtplanung und Denkmalschutz hat sich der Realisierung angenommen. „Der Fachdienst Technische Dienste hat die Idee dann umgesetzt“, sagt Rose Michelsen vom FD Stadtplanung. Die Stadt stellt die für die digitalen Treffen notwendige Lizenz zur Verfügung, so dass sich die Teilnehmer*innen darum nicht kümmern müssen.

„Das ist eine einfache und sichere Möglichkeit“, sagt Michelsen. Und das bestätigen auch die Mitglieder der Organisationsgruppe, die sich regelmäßig trifft und in der neben der AG Ehrenamt auch Stadtplanung, Altenplanung, und Freiwilligenagentur, Ortsvorsteher*innen und Vereinsvertreter*innen mitwirken. „Dafür, dass das Angebot noch gar nicht so bekannt ist, kommen schon sehr viele Anfragen“, sagt Hermershausens Ortsvorsteher Hubert Detriche,  der sich um die Koordination der Termine kümmert und die Zugangsdaten versendet. „Anfangs hatten wir ein
oder zwei Veranstaltungen pro Woche, inzwischen sind es schon sieben bis acht.“ Und wer einen der beliebten Abendtermine zwischen 18 und 21 Uhr ergattern möchte, der muss nach Möglichkeit schon drei Wochen im Voraus buchen.

Genutzt wird das digitale Bürgerhaus kostenfrei für Konferenzen, Vereinstreffen oder Ortsbeiratssitzungen, Info-Veranstaltungen oder Vorstandssitzungen. Auch sportliche Veranstaltungen gibt es, wie beispielsweise Yoga. Dass das Interesse gerade im sportlichen Bereich groß ist, bestätigt auch Regina Stöhr von der AG Ehrenamt.

Auch für ältere Menschen kann das digitale Bürgerhaus Möglichkeiten bieten, mit anderen in Kontakt zu bleiben, sagt Petra Heuser vom Fachdienst Altenplanung. Damit auch weniger technikaffine  Personen das Angebot nutzen können, bietet Detriche eine Schritt-für-Schritt-Einführung. Für die Zukunft können die Organisator*innen sich vorstellen, dass das digitale Bürgerhaus auch nach der Pandemie geöffnet bleibt.

Ich denke, dass es ein Baustein der Kommunikation bleiben wird“, sagt Boßhammer, und Rose Michelsen sieht Vorteile darin, dass Veranstaltungen, die weit auseinanderliegende Außenstadteile betreffen, auch künftig digital stattfinden. Auch die Vergabe einer weiteren Lizenz, also quasi die Eröffnung eines zweiten digitalen Bürgerhauses, sei denkbar. Doch auch wenn alle froh sind, dass die Nutzung des digitalen Bürgerhauses so gut angelaufen ist, so sind sich auch alle sicher: „Erst einmal werden die Menschen sehr froh sein, wenn sie sich wieder persönlich treffen können.“ (…)

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