Neues für die engagierte Stadt

Tandem-Treffen der Engagierten Städte Marburg und Heidelberg

Engagierte Städte Heidelberg und Marburg, Foto Copyrights: Foto Stefanie Ingwersen, Stadt Marburg

Das bundesweite Netzwerkprogramm „Engagierte Stadt“ (ES) gab den Anstoss: Die Universitätsstadt Marburg ist seit mehr als einem Jahr Tandempartnerin der Universitätsstadt Heidelberg. Jüngst gab es zwischen beiden Akteuren einen Austausch im Marburger Rathaus.

Freiwilliges Engagement hat in beiden Universitätsstädten einen hohen Stellenwert. Da die Freiwilligenagentur Marburg-Biedenkopf e.V (FAM) gemeinsam mit der Stadt und der Philipps-Universität bereits seit 2015 dem Förderprogramm angehört, wurde sie als Partnerin für den „Neuling“ Heidelberg (seit 2021 im Programm) ausgewählt. Schließlich hat Marburg viel Erfahrung wenn es darum geht, studentisches Engagement sichtbar zu machen, zu vernetzen und zu fördern. Mit diesem Schwerpunkt haben die Marburger bei der ersten Auswahl der ES-Städte gepunktet. Und so ist der Wissenstransfer nach Heidelberg zum Thema „Zusammenarbeit mit der Universität/Akademisches Engagement“ einer der zentralen Punkte der Tandem-Arbeit.

Bedingt durch Corona fanden die ersten Tandem-Treffen „nur“ digital statt. Seit Frühjahr diesen Jahres ist das nun vorbei. Die Marburger Akteure waren im Mai zu Besuch in Heidelberg, und vor einigen Wochen erfolgte der Gegenbesuch der Heidelberger in Marburg.

Stadt, Freiwilligenagentur, Stadtjugendring und Sportkreis Heidelberg sind in Heidelberg die Kooperationspartner. Vertreten wurden sie in Marburg durch Hanni Derr (Stadt Heidelberg), Beate Ebeling (Freiwilligenagentur) und Stefan Wörner (Stadtjugendring). Aus Marburg beteiligten sich   Doris Hilberger (Stadt), Doris Heineck, Katja Kirsch, Laura Malz und Brigitte Bohnke (alle FAM), Dr. Palina Schmitz (Philipps-Universität) und Roland Stürmer (Magistrat). Nach einer kurzweiligen Stadtführung mit Doris Hilberger ging es zum Workshop ins Rathaus, wo Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies als Schirmherr der ES Marburg die Aktiven begrüßte.

Heidelberg ist ebenso wie Marburg schon lange eine engagierte Stadt mit einer Fülle an Angeboten. Doch ähnlich wie in Marburg sind Studierende auf der Engagementkarte von Heidelberg nicht so sichtbar. In Marburg hat sich durch das Programm ES viel verändert. Darüber wollten die  Heidelberger mehr erfahren. Dr. Palina Schmitz informierte über das Erreichte aus Sicht der Uni im Zusammenspiel mit Stadt und FAM. Dazu gehört u.a.:

Es gibt feste Ansprechpartner, regelmäßige Gespräche und Veranstaltungen. Die Möglichkeiten des Engagements sind inzwischen fester Bestandteil der Infobroschüre für Erstsemester. Die gezielte, direkte Ansprache der Studierenden wurde ausgebaut (Onlineveranstaltungen), Engagement wird an der Philipps-Universität strukturell eingebunden, Anerkennung der „Leistung Engagement“ ist jedoch schwierig. Die Erfahrung zeigt: Studierende engagieren sich gern punktuell (je nach Interesse), zeitlich begrenzt (Studium hat Priorität), sie möchten helfen und Gutes tun, aber auch Spass haben. Stichwort: Engagement ohne Druck, ohne Pflicht.

Was sind die Herausforderungen bei der Gewinnung Studierender für freiwilliges Engagement? Wie wichtig ist der Aufbau von Strukturen innerhalb der Uni, der Stadtgesellschaft? Was ist vorhanden, was fehlt? Lassen sich bestehende Kooperationen nutzen, ausbauen, neu vernetzen? Alles Fragen, mit denen sich die Marburger Partner seit Jahren auseinandersetzen und auf die sie zum Teil Antworten gefunden haben. Das heutige Know-how der Marburger ist das Ergebnis eines längeren Prozesses sowie eines gelungenen Miteinanders zwischen Stadt, FAM und Universität. Und genau diese Erfahrung ist es, die die Heidelberger für ihren Weg als hilfreich ansehen. Denn trotz aller Unterschiede zwischen beiden Städten – in vielen Punkten ähneln sich die Probleme. Das Rad muss nicht immer neu  erfunden werden, und oft verhilft ein Blick von außen zu unverhofft raschen Lösungen. Der Mehrwert der Kooperation ist offensichtlich.

Übrigens: Tandems sind so etwas wie  Arbeitsteams. Bei verteilter Kraftaufwendung bewegen sich zwei oder mehr Personen auf demselben Weg zu einem Ziel hin. Im konkreten Fall heißt das: Die  Engagierte Stadt in ihrer Vielfalt sichtbar und erlebbar zu machen. Das Tandem Marburg-Heidelberg ist diesbezüglich auf einem guten Weg. Der Austausch wird fortgesetzt.

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