Pressemitteilung der Stadt Cloppenburg, 27.05.2024: Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und Verwaltung, Schulen und KiTa’s, Verbänden und Institutionen trafen sich jetzt zu einem Workshop im Rathaus, um die Stadt Cloppenburg als „Familiengerechte Kommune“ voran zu bringen.
Im Sommer 2014 hatte die Kreisstadt als erste und damals einzige Stadt Niedersachsens dieses Zertifikat erhalten, das ihr aktives Bemühen um Familien- und Generationengerechtigkeit im politischen und behördlichen Handeln belegt und auch verbindlich einfordert. Im November 2018 war die Auszeichnung verlängert worden und nun geht es um den dauerhaften Erhalt des Zertifikats.
Die Erwartungshaltung war schon recht hoch, denn seit dem letzten Workshop 2018 hatte die Stadt Cloppenburg alle 24 gesteckten Ziele nachdrücklich verfolgt und von 55 vorgeschlagenen Maßnahmen 49 umgesetzt, u.a. der Mehrgenerationenpark, das Jugendparlament, die Sportförderung und andere Innovationen. Von den verbleibenden sechs Projekten sind noch vier in Bearbeitung und zwei Anregungen haben sich zwischenzeitlich durch neue Entwicklungen in der Stadt schlicht von selbst erledigt. Mit dieser eindrucksvollen Bilanz bewarb man sich nun für die dritte Runde und die dauerhafte Zertifizierung.
„Ich bin ein bisschen geflasht“, staunte Astrid Laudage, als jetzt die Arbeitsgruppen im Cloppenburger Rathaussaal nach rund drei Stunden mit Impulsen, Diskussionen, Reflektionen und Brainstorming ihre neuen Ideen und Vorhaben präsentierten. Die begleitende Auditorin des Vereins „Familiengerechte Kommune“ freute sich nicht nur über den mit mehr als 40 freiwilligen Mitwirkenden „größten BilanzWorkshop, den ich je erlebt habe“, sondern vor allem auch über „ein ganz, ganz tolles Ergebnis“.
An vier Thementischen erarbeiteten die Gruppen neue Ideen und Strategien:
- Willkommenskultur für Neubürger/innen mit und ohne Migrationshintergrund verbessern Anregungen: Sichtbarkeit und Zugang zur Bürgerbroschüre erhöhen; neue Formate einführen wie einen Stammtisch, Stadtführungen oder ein Neubürger-Frühstück; bessere Vernetzung der Akteure vor Ort; Patenschaften.
- Kontakt- und Begegnungsmöglichkeiten sowie gesellschaftliche Teilhabe für Seniorinnen und Senioren fördern
Anregungen: „Generations-Blasen“ aufbrechen, Schnittmengen bei Freizeitinteressen von Jung und Alt aufdecken und gezielt generationsübergreifende, niedrigschwellige und für jedermann finanzierbare Angebote entwickeln – zum Mitmachen oder auch nur zum Dabeisein. „Komm-mit-Paten“ könnten zurückgezogene Menschen buchstäblich an die Hand nehmen und aus ihrer Vereinsamung herausholen. Um dafür Formate zu entwickeln, ein Netzwerk auf- und auszubauen sowie Kommunikationskonzepte zu erstellen und umzusetzen, schlägt die Arbeitsgruppe eine hauptamtliche Kraft mit Lotsen-Funktion vor. - UWE (Weiterentwicklung des Schulprojektes „Umwelt, Wohlbefinden und Entwicklung“)
Anregungen: Freizeitmesse organisieren, Freizeitangebote auf anschaulichen Flyern für verschiedene Altersklassen; Angebote der Vereine in den Schulen vorstellen; Trinkwasserspender; Austausch der Projekte an Schulen; Patenschaften auf Augenhöhe (jung & alt) - Themenoffene Runde
Anregungen: Freizeitkultur für „Young Professionals“ (Feierabend-Flaniermeile mit Aufenthaltsqualität, Stadtpark-Events im Sommer); eine generationengerechte Quartierentwicklung (barrierefrei Mobilität und bessere Quartiers-Nahversorgung); Inklusionsförderung in Schulen und Kitas; Schulwegsicherung und Mobilitätsangebote für Familien); städtische Betriebskita.
Unterm Strich ist im Workshop wieder ein umfangreiches Paket mit vielen guten Ideen für mehr Familiengerechtigkeit geschnürt worden, mit denen nun die bisherigen Zielvereinbarungen aktualisiert werden. Wenn der Stadtrat diese beschlossen hat, werden sie beim Verein „Familiengerechte Kommune“ eingereicht für die Zertifizierungs-Prüfung. Nach positiver Bewertung erfolgt dann die offizielle Urkundenverleihung.
Die Fotos zeigen Momentaufnahmen aus den Themen-Arbeitsgruppen des Workshops. © Stadt Cloppenburg/Westerkamp.