Engagement für alle – Engagierte Stadt Wetzlar

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Der vierte Engagementbericht beschäftigt sich mit sozialen Ungleichheiten und Zugangshemmnissen im Engagement.

In Wetzlar nimmt der Arbeitskreis (AK) Engagierte Stadt dieses Thema schon länger in den Blick. Stefan Lerach, Geschäftsführer der Wetzlarer Arbeitsloseninitiative WALI e.V., sprach darüber kürzlich im Deutschlandfunk-Interview, das hier nachzuhören ist: https://www.deutschlandfunkkultur.de/und-jetzt-alle-erwerbslos-und-im-ehrenamt-100.html

Eine Vision für mehr Teilhabe

Ein entscheidender Impuls für die Arbeit des AK war die Entwicklung und Vorstellung der Wetzlarer Vielfaltserklärung im Rahmen der Vielfaltskonferenz. Der Wunsch, Engagement für alle Menschen zu öffnen, rückte insbesondere marginalisierte Gruppen ins Blickfeld. Dabei wurde klar: Armut hat tiefgreifende Auswirkungen auf gesellschaftliche Teilhabe und freiwilliges Engagement. Und so beschäftigte sich der AK Engagierte Stadt intensiv mit der Frage, wie diese Hindernisse überwunden werden können.

Mit dem Armutstag sollte zunächst für ein Leben mit wenig Geld und den damit verbundenen Auswirkungen sensibilisiert werden. In der Folge entstand die Idee, langzeitarbeitslose und/oder armutserfahrene Menschen aktiv für ein Engagement zu ermutigen.

Zusammenarbeit, die bewegt Die WALI, ein bewährter Partner des AK, setzt sich seit Jahren für Menschen in Langzeitarbeitslosigkeit und mit Armutserfahrungen ein. Gemeinsam mit dem Freiwilligenzentrum führte sie Treffen durch, bei denen Vereine und Initiativen ihre Arbeit und Engagementmöglichkeiten präsentierten. Diese Begegnungen zeigten: Die Bereitschaft zur Mitwirkung ist groß, doch Barrieren wie Stigmatisierung und Unsicherheit bleiben bestehen. Hier setzt das Projekt an, um Brücken zu bauen und Perspektiven zu öffnen.

Menschen ermutigen und befähigen Im Rahmen eines Peer-Ansatzes werden Menschen mit Armutserfahrung gezielt ermutigt, ihre Talente einzubringen. Durch Workshops – beispielsweise zur Erstellung von Stop-Motion-Filmen – lernen die Teilnehmenden nicht nur mehr über lokale Engagementmöglichkeiten, sondern stärken auch ihre digitalen Kompetenzen und wachsen in ihrer Rolle als Multiplikatoren. Gleichzeitig sensibilisiert das Projekt Vereine und Initiativen, ihre Angebote inklusiver zu gestalten und gibt dafür konkrete Hilfestellung.

Ein starkes Signal für eine inklusive Zukunft Dieses Projekt zeigt, wie wichtig Perspektivwechsel und Dialog sind. Nur im Austausch mit sogenannten Betroffenen können Barrieren erkannt und mögliche Lösungen entwickelt werden.