Neues für die engagierte Stadt

Einstimmiger Ratsbeschluss -Schwerte auf dem Weg zur Bürgerkommune

Schwerte marschiert über ein neun Punkte Papier zur Bürgerkommune. Seit Ende 2015, mit Beginn des Förderprogramms Engagierte Stadt arbeitet die Entwicklungsgruppe Bürgerkommune, besetzt aus Vertreter*innen des Bürgerengagements, der Politik, der Verwaltung und der Wirtschaft unter Moderation der Stiftung Mitarbeit an einem Leitlinienpapier, das die Grundlage zur Entwicklung Schwertes hin zur Bürgerkommune beschreibt. Nun hat der Rat der Stadt Schwerte das neun Punkte umfassende Papier einstimmig verabschiedet.

Der Beschluss lautet: „Dem Eckpunktepapier mit seinen Erläuterungen im Begleitpapier wird als Grundlage der zu erstellenden Leitlinien zugestimmt. Die Verwaltung wird beauftragt, die hierfür notwendigen Rahmenbedingungen zu schaffen und entsprechend tätig zu werden. Die Entwicklungsgruppe Bürgerkommune wird Impulse und Anregungen, die in der bisherigen Diskussion formuliert wurden in die weitere Arbeit einfließen lassen.“Kernanliegen der Bürgerkommune Schwerte ist es, gemeinsam gute Lösungen für anstehende Aufgabenstellungen und Herausforderungen zu finden und das Engagement der Einwohner*innen in seiner Vielfalt zu fördern. Engagementförderungs- und Beteiligungsprozesse werden dabei sorgfältig und praxisorientiert gestaltet.

Die neun Punkte, die zum Teil schon den Praxistest überstanden haben lauten:

  1. Gelungene Zusammenarbeit und gute Bürgerbeteiligung über Qualitätskriterien gewährleisten.
  2. Gemeinsam mehr erreichen: Einrichtung und Etablierung eines „Gremiums Bürgerkommune“.
  3. Transparenz und frühzeitige Information über Vorhabenliste und kontinuierlichen Informationsfluss in Beteiligungsprozessen gewährleisten.
  4. Ideen und Anregungen unkompliziert über ein virtuelles Eingangsportal und eine zentral gelegene Anlaufstelle einbringen und niedrigschwelligen Informationsfluss ermöglichen.
  5. Diskussionen vor Ort führen: Umsetzung von regelmäßigen Stadtteilkonferenzen.
  6. Kinder und Jugendliche verstärkt beteiligen: Schülerhaushalte etablieren.
  7. Wertschätzungskultur stärken: Engagementfeier, Stadtmedaille und Stadtehrenring.
  8. Bürgerengagement über kostenfreie Weiterbildung, Information, Beratung und Vernetzung fördern.
  9. Beteiligungsmanagement in der Kommunalverwaltung über eine Koordinierungsstelle Bürgerkommune etablieren, einen Moderator*innenpool einrichten, Mitarbeiter*innen qualifizieren, Netzwerk Bürgerbeteiligung in der Verwaltung aufbauen.

Einige der oben genannten Punkte sind bereits als Pilotprojekte umgesetzt worden, um Erfahrungen zu sammeln. Der Schülerhaushalt ist an der Grundschule Villigst im März erprobt worden, zwei weitere Grundschulen folgen aktuell nach den Sommerferien und eine neue Form der Wertschätzungskultur bot der erste Bürgerbrunch für Freiwillig Engagierte Ende 2017, der mit 350 Personen gut besucht und sehr gelobt wurde.

Das Netzwerk Engagierte Stadt als Förderantragsteller setzte von Beginn an im Entwicklungsprozess der Bürgerkommune darauf, erste Projekte bereits anzustoßen und wenn möglich auch umzusetzen, um die gemeinsame Arbeit zu beleben und die Wirksamkeit des gemeinsamen Engagements zu zeigen.
Vor diesem Hintergrund wurden die Homepage »www.schwerengagierte.de«, der monatlich erscheinende Newsletter und das »Forum SCHWERengagierTE« als Informations- und Vernetzungselemente im Bürgerengagement von der Arbeitsgruppe Homepage / Anlaufstelle entwickelt. Die Homepage zeigt eine Übersicht aller Gruppen und Initiativen und gibt viele nützliche Informationen (siehe Abb. 4). Neben diesem virtuellen Treffpunkt entstand auch als realer Treffpunkt das »Forum SCHWERengagierTE«. Beide Anlaufstellen zusammen bieten Kommunikation und Austausch zu allen Fragen des Bürgerengagements. Bis Ende 2017 hat das Forum SCHWERengagierTE 52 verschiedenen Initiativen und Gruppen in der zentralen Museumshalle zu den Marktzeiten die Möglichkeit zur Vorstellung geboten. Seit 2018 gibt es das »Café SCHWERengagierTE«, das viermal im Jahr samstags zu den Marktzeiten Engagierte und Interessierte zum Austausch, zur Vernetzung und zur Beratung einlädt. Das Café SCHWERengagierTE folgt der Idee der Niederschwelligkeit, die auch konzeptionell in einer zentral gelegenen Anlaufstelle für Bürgerengagement und Bürgerbeteiligung mit entsprechenden personellen Ressourcen verankert werden soll.

Die Homepage und der Newsletter werden dankenswerter Weise durch den Netzwerkpartner das Freiwilligenzentrum Die Börse weiter gepflegt und entwickelt.
Weitere Elemente zur Förderung des Bürgerengagements sind die jährlich stattfindende Vernetzungskonferenz und die Freiwilligenakademie. Die Vernetzungskonferenz Mitmachen – Mitbestimmen – Mitgestalten lädt jährlich zu einem Vernetzungstreffen alle Engagierten sowie politische Vertreterinnen und Vertreter, Vertreterinnen und Vertreter der Wirtschaft und Interessierte ein. Die Konferenz bietet neben der Möglichkeit des informellen Austausches einen fachlichen Input zu einem Themenschwerpunkt des Engagements – in der Regel über auswärtige Expert/innen – und lädt anschließend zur Diskussion ein.

Die Schwerter Freiwilligenakademie bietet ein kostenfreies Weiterbildungsangebot für freiwillig Engagierte. Das jährliche Programm wird gemeinschaftlich durch verschiedene Akteure entwickelt. Seminare, Workshops, Filme, Lesungen gehören zum Programm und sollen Freiwillige in Ihrem Tun unterstützen. Die Kostenfreiheit gilt dem Organisationsteam auch als Wertschätzung gegenüber den Aktiven in der Stadt.

Motiviert hat die Beteiligten auch die Nominierung der »Engagierten Stadt Schwerte« für den Engagementpreis NRW 2018: Schwerte wurde mit 11 weiteren Projekte aus 234 NRW-Kommunen ausgewählt und für den Engagementpreis nominiert. Am Ende des Jahres 2018 wird entschieden, ob Schwerte zu den drei Preisträgern gehört. Die Nominierung hat zu einem überregionalen öffentlichen Interesse geführt, so dass die ersten Ergebnisse des Schwerter Weges zur Bürgerkommune, auf Einladung der NRW-Stiftung, auf dem 1. Heimatkongress NRW und in überregionalen und regionalen Zeitschriften (Zeitschrift Kommunal, Newsletter Netzwerk Bürgerbeteiligung und Ruhrpowerzeitung) vorgestellt werden konnten.

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