In Schwerte sollen auch schon die Jüngsten erfahren, wie Beteiligung und Demokratie funktioniert, Anhand des Konzepts Schüler:innenHaushalt können das schon die Grundschülerinnen der Stadt erleben.
Der Ansatz des Schüler:innenHaushalts stammt aus der Stadt Recife in Brasilien, wo der Schüler:innenHaushalt entwickelt und 2010 bereits zum fünften Mal durchgeführt wurde. Die Bertelsmann Stiftung holte diese Idee nach Deutschland und hat die ersten Schülerinnenhaushalte 2012 gemeinsam mit der Stadt Rietberg und der Gemeinde Wennigsen (am Deister) an fünf Schulen erprobt. Die dabei entwickelten Konzepte und Materialien stehen nun anderen Kommunen für die Durchführung eines eigenen Schüler:innenHaushaltes zur Verfügung. Sie sind kostenlos und können direkt auf dieser Webseite heruntergeladen und genutzt werden. https://www.schuelerhaushalt.de/
Ziel
Mit dem Schüler*innenHaushalt wird das Ziel verfolgt, Kindern und Jugendlichen mehr Möglichkeiten der Gestaltung und Mitbestimmung in ihrem Umfeld zu geben und dabei demokratische Prozesse erlebbar zu machen.
Schritte
Ort
Grundschulen, Schulen
Team
Das Konzept sowie Materialien und Handlungsempfehlungen zum Schüler:innenHaushalt finden sich unter https://www.schuelerhaushalt.de/.
Zunächst muss die Finanzierung sichergestellt werden. In Schwerte erhält jede Grundschule 1000,00€.
In der Kommune sollte es eine Ansprechperson/ Koordinierungsstelle geben, die die Schulleitungen für das Projekt begeistert und anschließend im Schülerinnenparlament oder in der Schüler:innenkonferenz (Zusammenschluss aller Klassensprecher*innen) das Projekt vorstellt, um auch die Kinder von Anfang an einzubinden. Die betreuenden Lehrkräfte unterstützen die Kinder in der selbständigen Durchführung und Umsetzung. Für die Kinder ist es wichtig, dass der Bürgermeister bei der Wahl dabei ist und das Ergebnis verkündet. Dies zeigt ihnen wie wichtig ihr Engagement genommen wird.
Dinge die du brauchst
Vorbereitendes Material und Handlungsempfehlungen zum Projekt. Mitstreiter:innen in der Kommune und den Schulen und Sponsor:innen, die das Projekt finanziell unterstützen.
Förderung und Finanzen
In Schwerte stellen Stadt und Unternehmen das Budget für die Schulen, Schulklassen zu Verfügung. Es bringen sich dabei lokale Unternahmen, Banken und Clubs ein.
Kommunikation
Die Presse berichtet über das Projekt. Zur Verkündung und Vergabe der Neuanschaffung in den Schulen ist auch der Bürgermeister vor Ort.
In den Schulen selbst wird das Projekt gemeinsam mit Anke Skupin und den Lehrer*innen geplant und angekündigt. Begleitet wird es durch die Lehrkräfte.
Produktion
Für den „Schüler:innenhaushalt“, einem Projekt an Schwerter Grundschulen, spenden Wirtschaft und Stadt pro Schule 1000 Euro. Mit dieser Summe können Neuanschaffungen getätigt werden – nach einer demokratischen Abstimmung über die einzelnen Vorschläge. Jede Klasse entscheidet sich für einen Herzenswunsch und erstellt ein Wahlplakat. Wochen später wird gewählt. Wie bei einer echten Wahl gibt es ein Wählerverzeichnis und Wahlurnen. Die Grundidee: Jede Stimme zählt. So sollen auch die Kleinsten in kürzester Zeit lernen, wie Demokratie funktioniert. Die Kinder haben viele Fragen: Woher kriegen wir das Geld? Dürfen wir uns selbst wählen? Was passiert mit übrig gebliebenem Geld? Wann und wo kommt das Geld an? Anke Skupin findet auf jede Frage eine Antwort. Sie hat das Projekt Schüler:innenhaushalt bereits an anderen Schwerter Grundschulen begleitet, und ist jedes Mal verblüfft, wie selbstständig die Kinder sind. „Selbst die Kleinsten verstehen in kürzester Zeit wie Demokratie und Wahlen funktionieren.“ Sie berichtet, dass Kinder an anderen Schwerter Grundschulen selbst krank zur Schule kamen oder gar ihre Eltern zum Wählen vorbei schickten – nur um ihre Stimme abzugeben. Damit jedes Kind einmal in seiner Grundschulzeit an diesem Projekt teilnehmen darf, findet der Schüler*innenhaushalt an jeder Schule alle vier Jahre statt. Engagement, das bereits bei den Kleinsten ansetzt. In Schwerte kommt auch der Bürgermeister zur Verkündung und Vergabe der Neuanschaffung in die Schulen mit.
Rechtlicher Rahmen
Für die Pressearbeit muss vorher geklärt werden ob z. B. ein Kind nicht auf einem Foto erscheinen möchte bzw. die Eltern Vorbehalte haben.
Kontakt
Engagierte Stadt Schwerte
Anke Skupin