Engagierte Stadt werden

Engagierte Städte entstehen durch die kooperative Zusammenarbeit engagierter Menschen aus gemeinnützigen Organisationen, der öffentlichen Verwaltung, Unternehmen und der Wissenschaft, die gemeinsam daran arbeiten, eine förderliche Umgebung für bürgerschaftliches Engagement und lokale Beteiligung zu schaffen. Die zum Netzwerk zählenden Städte, Gemeinden und Stadtteile werden für drei Jahre durch vielfältige Angebote unterstützt und tauschen sich bundesweit aus.

Dies bedeutet: Mehr Zusammenarbeit auf Augenhöhe, mehr Vernetzung und mehr Kooperation.

Seit 2015 fördert das Netzwerkprogramm „Engagierte Stadt“ den Aufbau bleibender Engagementlandschaften in ausgewählten Städten und Gemeinden Deutschlands. Seitdem sind belastbare und gut aufgestellte Netzwerke in den beteiligten Städten entstanden. Die Bedingungen für bürgerschaftliches Engagement und Beteiligung vor Ort haben sich nachweislich verbessert. Seit 2020 öffnet sich das Netzwerkprogramm für neue Städte und Partnerschaften. Städte, Gemeinden und Stadtteile in ganz Deutschland können sich dem Netzwerkprogramm »Engagierte Stadt« anschließen.

Wir wünschen uns, dass das Programm „Engagierte Stadt“ mit dem Netzwerk Engagierter Städte zum größten bundesweiten Lern- und Chancennetzwerk von Menschen wird, die bürgerschaftliches Engagement und Beteiligung in ihrer Stadt, ihrer Gemeinde oder ihrem Stadtteil durch gute Rahmenbedingungen, sektorübergreifende Zusammenarbeit und gemeinsames Lernen weiterentwickeln. Und wir möchten neue Städte dazu einladen, als „Engagierte Stadt“ zu wirken.

Um Ihnen einen Überblick darüber zu geben, wie Sie als Engagierte Stadt wirken können und was Sie bei der Anmeldung beachten müssen, haben wir ein FAQ mit den wichtigsten Fragen für Sie zusammengestellt.

Stimmen der Engagierten Städte

„Bei jedem Projekt habe ich die Möglichkeit, daraus zu lernen und es beim nächsten Mal besser zu machen. Das ist ein kontinuierlicher Prozess. Und das ist auch meine Motivation: zu lernen, wie wir unser Zusammenleben besser gestalten können. Nicht aus Effizienzgründen, sondern damit wir miteinander noch mehr bewirken können. Darin sehe ich ganz viel Potenzial und das bereitet mir Freude!“

Maria Bartholomäus, Engagierte Stadt Eichstätt

„Mein Herz schlägt für Bürgerbeteiligung. Meine Vision ist es, dass Engagement irgendwann zum guten Ton gehört, Engagement für möglichst nachhaltiges Wirtschaften und Leben – auch was Arbeitsplätze und soziales Miteinander betrifft. Denn es geht um unsere Zukunft und das treibt mich an!“

Ulrich Händel, Engagierte Stadt Sulz am Neckar

„Netzwerke gibt es auch in anderen Städten. Das Besondere an den Netzwerken in den Engagierten Städten ist vermutlich die sektorübergreifende Zusammensetzung, die Kontinuität der Zusammenarbeit und die systematische Entwicklung der Strukturen: Wir treffen uns jetzt seit neun Jahren im Arbeitskreis, nur ein einziges Mal ist wegen des Ausbruchs der Coronapandemie eine Sitzung ausgefallen. Über die Jahre haben wir eine gemeinsame Haltung entwickelt, die alle Beteiligten in ihre Organisationen hineintragen. Und das macht sich in der Stadt bemerkbar. Das ist etwas ganz Besonderes! Darauf können wir alle stolz sein.“

Karin Buchner, Engagierte Stadt Wetzlar

„Im Jahr 2022 stand in Rheinfelden (Baden) ein großes Datum an: 100 Jahre Stadtrecht. Der Topf für Ausgaben war klein, und damit war das Ehrenamt stark gefragt. Es gab zahlreiche Angebote der unterschiedlichsten Gruppen und Vereine, sie alle haben so viel auf die Beine gestellt – von der Baumpflanzaktion, über verschiedene Feste bis hin zum Rezeptbuch. Wie wahnsinnig engagiert die Rheinfelder*innen sind, das hat uns berührt.“

Stefanie Franosz, Günther Schmidt und Christine Tortomasi, Engagierte Stadt Rheinfelden

„Gemeinsam etwas zu bewegen, treibt alle Engagierten Städte an. So viele Akteur*innen aus den unterschiedlichsten Bereichen schließen sich zusammen, um Gesellschaft gemeinsam zu gestalten – für unsere Stadt und weit darüber hinaus. Es ist großartig, einen Teil beitragen zu dürfen, dass bürgerschaftliches Engagement bundesweit so viel Bedeutung und Anerkennung bekommt und immer mehr dazugewinnt.“

Elke Pauly-Teismann, Engagierte Stadt Gütersloh

FAQ – Häufige Fragen

Die Stadt, die Gemeinde, der Bezirk, der Stadtteil hat 10.000 bis 250.000 Einwohner*innen.

Die Interessensbekundung wird in Kooperation von mindestens drei Partner*innen getragen. Vorausgesetzt wird eine Zusammenarbeit zwischen Akteur*innen aus der Zivilgesellschaft und der kommunalen Verwaltung sowie optional aus der Wirtschaft und/oder Wissenschaft.

Das Bekenntnis zum Selbstverständnis der Engagierten Städte. Dieses steht für die gemeinsamen Werte und Ziele, auf die sich die Engagierten Städte geeinigt haben und es bildet den Markenkern des Netzwerks.

Die Verpflichtung zur Nutzung der Marke „engagiertestadt“ mit dem jeweiligen Namen bzw. in Zusammenhang mit einem angepassten, teilnehmerspezifischen Logo.

Es gibt eine feste Ansprechperson vor Ort aus einer gemeinnützigen Organisation oder der kommunalen Verwaltung.

Im Moment gibt es kein offenes Interessenbekundungsverfahren für Bewerbungen.

Am 21. Februar 2024 wurden neue Engagierte Städte aufgenommen.
Bisher ist noch nicht bekannt wann wieder neue Engagierte Städte aufgenommen werden können.

Die Auszeichnung und bundesweite Sichtbarkeit als Engagierte Stadt (inkl. Recht zur Markennutzung).

Die Aufnahme in das bundesweite Chancen- und Lernnetzwerk Engagierter Städte.

Zugang zu exklusiven Partnerangeboten für Engagierte Städte.

  • Veranstaltungen, Fachtage, Qualifizierungsangebote.

Erfahrungsaustausch im Netzwerk:

  • Qualifizierungen und Beratung:
  • Die Begleitung durch eine bisherige Engagierte Stadt als Tandempartner/Mentor.

Kostenfreie (Online-) Qualifizierungsmaßnahmen

kollegiale Beratung durch Ihre Netzwerkpartner*innen

Ein bundesweites Netzwerktreffen mit Übernahme der Reise- und Übernachtungskosten für zwei Personen plus Bürgermeisterin oder Bürgermeister aus Ihrer Engagierten Stadt.

Regionale Treffen Engagierter Städte

Vom 1. Juli 2023 bis 30. Juni 2026.

Was ist ein Städte-Tandem?

  • In der Regel besteht ein Tandem aus einer bisherigen Engagierten Stadt und einer neuen Engagierten Stadt.
  • Je nach Bedarf sind aber natürlich auch Varianten möglich. Zum Beispiel: zwei neue Engagierte Städte und eine bisherige Engagierte Stadt.

Was ist das Ziel der Städte-Tandems?

  • Das Ziel ist es, Sie beim Start Ihrer Engagierten Stadt mit der Praxisexpertise und Erfahrung langjähriger Engagierter Stadt-Expert*innen zu unterstützen oder aber auch die Entwicklung gemeinsamer Vorhaben im Städte-Tandem.

Wie ist ein Städte-Tandem organisiert?

  • Die offizielle Städte-Tandempartnerschaft besteht für 12 Monate.
  • Nach Wohnortnähe und/oder thematischen Arbeitsschwerpunkten.
  • Über die Häufigkeit und Dauer der Treffen bzw. des Austausches entscheiden die Tandempartner*innen, sie organisieren sich selbst.

Wie finden sich die Städte-Tandems?

  • Das Programmbüro der Engagierten Stadt unterstützt beim Matching und der Vernetzung der Städte-Tandems.
  • Wünsche nach tandem-Städten werden berücksichtigt.
  • Wir bieten Ihnen eine Prozessbegleitung, um anspruchsvolle Entwicklungsprozesse und die Bewältigung regionaler Herausforderungen vor Ort durch eine professionelle Unterstützung begleiten zu lassen.
  • Wir bieten Ihnen jedes Jahr attraktive Netzwerk- und Programmangebote.
  • Einmal im Jahr findet ein bundesweites Netzwerktreffen statt, an dem mindestens zwei Personen aus Ihrer Engagierten Stadt teilnehmen können (inkl. Erstattung der Reise- und Übernachtungskosten), plus Ihre Bürgermeisterin oder Ihr Bürgermeister.
  • Daneben finden in jedem Jahr regionale Treffen statt, bei denen Sie mit weiteren Engagierten Städten aus Ihrem Bundesland oder Ihrer Region zusammenkommen.
  • Inhaltliche Vernetzung entlang von Themen.