Lokal engagiert
Unsere Gesellschaft lebt von Menschen, die sich für gemeinschaftliche Belange einsetzen, die neue Ideen entwickeln und umsetzen, ihre Zeit und ihre Erfahrungen in die Gesellschaft einbringen. Engagement ist der Kern unseres demokratischen Zusammenlebens. Eine starke Zivilgesellschaft ist ein Garant dafür, dass wir die Herausforderungen unserer Zeit bewältigen und ein »Wir-Gefühl« in der Gesellschaft entwickeln können.
In den Engagierten Städten werden Themen deshalb gemeinsam identifiziert und angegangen: Eine verbindliche Zusammenarbeit auf Augenhöhe von engagierten Bürgerinnen und Bürgern und zivilgesellschaftlichen Trägern zusammen mit der Kommunalverwaltung, der Politik sowie Wirtschaftsunternehmen und der Wissenschaft vor Ort tritt an die Stelle der allzu oft noch vorhandenen Erwartung, »das müssen doch die anderen lösen«.
Engagierte Städte sind damit erfolgreich, dass eine gut ausgestattete lokale Koordinierungsstelle den Prozess der Zusammenarbeit begleitet und den Transfer von Wissen und Erfahrungen sicherstellt. Die Zahl der Engagierten und der Grad der Kooperationen steigt dadurch nachweislich. Die Wirkung der Engagierten Stadt wird immer spürbarer.
Wissen, Geschichten, Tipps und Tricks aus 10 Jahren Engagierte Stadt können in den beiden Handbüchern nachgelesen werden:
Eintauchen in die Engagierte Stadt

Leuchtturmprojekt Haus der Begegnung
Engagierte Stadt Puchheim
Das Haus der Begegnung ist eine neue Anlaufstelle und Servicezentrum für die Bürgerinnen und Bürger in Puchheim, in dem wichtige Einrichtungen der Stadt wie das Mehrgenerationenhaus, Angebote aus dem Bereich Leben im Alter, Ehrenamt und Beratung zu einer zentralen Anlaufstelle mit einer Vielzahl von Beratungsangeboten verschmelzen. Die Eröffnung des Hauses markiert einen wichtigen Meilenstein für die Gemeinschaft in Puchheim und bietet eine Plattform für vielfältige Begegnungen und Aktivitäten für Menschen aller Generationen.
Engagierte Stadt Eichstätt
Wo jeder jeden kennt – und Ehrenamt als Chefsache gesehen wird
Seit 2021 ist Eichstätt Teil des bundesweiten Netzwerkes „Engagierte Stadt“. Das Besondere: Neben den klassischen Partnern ist die örtliche Universität nicht nur Teil des Netzwerks, in ihrer Hand liegt auch die Koordination der Aktivitäten. Die KU begreift sich Bartholomäus zufolge als „Engagierte Hochschule“. Die hat sich zum Ziel gesetzt, die Vielfalt des ehrenamtlichen Engagements sowohl intern als auch in ganz Eichstätt zu fördern und noch sichtbarer zu machen, Aktive zu vernetzen und Kräfte zu bündeln. weiterlesen



Engagierte Stadt Wetzlar
Das eigene Mäntelchen vor der Tür lassen
„Eine engagierte Stadt kann man nicht sehen“, sagt Karin Buchner, wenn sie nach konkreten Ergebnissen gefragt wird. „Engagierte Stadt“, das sei vielmehr eine Haltung, sagt sie. Buchner ist Leiterin des Freiwilligenzentrums Mittelhessen, eines Vereins, der ehrenamtliches Engagement in der Region koordiniert. Er hatte sich als Träger für das Programm „engagierte Stadt“ beworben. Wetzlar wurde 2015 als eine der ersten 50 Städte für das bundesweite Netzwerk ausgewählt. Buchner fungiert seitdem als Koordinatorin. Als sie zur Auftaktveranstaltung einlud, blickte sie in viele fragende Gesichter. Georg Weidmann, der für das kommunale Jobcenter des Lahn-Dill-Kreises arbeitet, erinnert sich: „Ich dachte mir, das klingt ja ganz interessant, mal schauen, was das ist. Aber ich konnte mir absolut nichts darunter vorstellen.“ weiterlesen
Engagierten Stadt Schwerte
An erster Stelle: Augenhöhe
Anke Skupin nennt sich selbst „Schwerte-verliebt“ und fügt, nicht ohne Stolz, hinzu: „Bei uns gibt es schon sehr viel Engagement“. Ihr Kollege Christopher Wartenberg, Ehrenamtskoordinator der Stadt Schwerte, erklärt, dass das Engagement der Schwerter nicht nur auf die jahrhundertealten Verbindungen zwischen den einzelnen Stadtbezirken – den Schichten – zurückzuführen sei. Mitte der 1990er Jahre, erzählt er, habe es im Schwerter Ortsteil Ergste das erste erfolgreiche Bürgerbegehren in Nordrhein-Westfalen gegeben. Damals setzten sich engagierte Bürger*innen für eine Wiedereröffnung des Elsebads ein – mit Erfolg. Heute wird es von Ehrenamtlichen allein betrieben. weiterlesen



Engagierte Stadt Dessau-Roßlau
»Engagierte Stadt ist für Alle!«
Die kreisfreie Stadt Dessau-Roßlau ist mit 78.806 Einwohner*innen die drittgrößte in Sachsen-Anhalt. Die überwiegend ältere Bevölkerung wird zunehmend kleiner, der Nachwuchs fehlt – an Fachkräften in den Betrieben vor Ort, aber auch in den Vereinen. Die Elbe trennt die beiden Ortsteile, was für die Bürger*innen der fusionierten Stadt nicht unbedingt zur Liebe auf den ersten Blick führte, sondern eher zur Zweckehe, wie Katrin Hinze, Koordinatorin des Netzwerks Engagierte Stadt Dessau-Roßlau, beschreibt. In Dessau liegt das Rathaus, Museen, Cafés und Restaurants, das Theater, das städtische Leben, die Hochschule. Mit der Regionalbahn ist das sieben Kilometer entfernte, ländlicher geprägte Roßlau von Dessau aus zwar gut zu erreichen – die Roßlauer*innen würden auch nach Dessau kommen, die Dessauer*innen dagegen treibe es nur selten nach Roßlau. Das möchte Hinze gemeinsam mit der Steuerungsgruppe zur Engagierten Stadt ändern. Mit einem neuen Engagementkonzept sollen der Zusammenhalt in der Stadtgesellschaft gestärkt, der Perspektivwechsel und eine Anerkennungskultur für Ehrenamtliche in Dessau-Roßlau etabliert werden. weiterlesen
Engagierte Stadt Lilienthal
Stück für Stück mehr Vernetzung
Die koordinatorischen Fäden aller Projekte laufen bei Regine Moll zusammen. Sie ist die Leiterin der im Jahr 2020 gegründeten Freiwilligen-Agentur (FWA) Lilienthal. Das „e.V.“ hinter dem Namen verrät: Die FWA ist ein Verein, der das Projekt „Engagierte Stadt“ trägt. Mehr noch: Ohne die „Engagierte Stadt“, diesen Titel trägt Lilienthal bereits seit 2015, würde es nach Einschätzung von Regine Moll wohl die FWA gar nicht geben. Immerhin befindet sich die Gemeinde schon in der dritten Phase des Projekts „Engagierte Stadt“, die von 2020 bis 2023 läuft. Der Grundgedanke, Vereine, Institutionen, Verwaltung, Politik und Wirtschaft unter einem abstrakten Ziel zu vernetzen, sei bewusst so gehalten, sagt Regine Moll. Nur bei der Wirtschaft gebe noch Luft nach oben. weiterlesen



Engagierte Stadt Rostock
Das Label „Engagierte Stadt“ tragen inzwischen 100 deutsche Städte. Rostock, 208 000 Einwohner, Hanse-, Hafen- und Universitätsstadt an der Warnow, gehört seit 2021 dazu. (…) Seitdem treiben in Rostock vor allem drei Partner den Aufbau einer zentralen Anlaufstelle für Ehrenamtliche voran: Anne Hammer vom 2020 gegründeten Amt für Sport, Vereine und Ehrenamt, Tobias Pollee, Ehrenamtskoordinator des Deutschen Roten Kreuzes Rostock sowie Melissa Herfort von der MitMachZentrale Rostock, einem Projekt des Ministeriums für Soziales, Gesundheit und Sport Mecklenburg-Vorpommern. An einem sonnig-kühlen Tag Ende März sitzt Anne Hammer, 36, Rostockerin durch und durch, auf einem Mäuerchen im Stadthafen. Vor Hammer breitet sich das Panorama der Altstadtkirchen, Stadttore und Speichergebäude aus. Ihre Heimatstadt beschreibt sie als „erfrischend“ und „sportlich“. Seit zehn Jahren arbeitet Hammer in der Stadtverwaltung, war lange für das Thema Wahlen zuständig, seit zwei Jahren nun fürs Ehrenamt. Mit diesem Thema stand sie zunächst alleine da, dann setzte sie sich mit Melissa Herfort und Tobias Pollee an einen Tisch. „Wir stellten fest, dass jeder für sich, aber an denselben Fragen arbeitete“, sagt Hammer. Pollee ergänzt: „Jetzt versammeln wir uns unter dem Dach der Engagierten Stadt, … weiterlesen

