Die Engagierte Stadt ist ein bundesweites Netzwerk von Städten, Gemeinden und Bezirken, die bürgerschaftliches Engagement und Beteiligung vor Ort stärken und unterstützen – und sich dabei austauschen, voneinander lernen und sich zusammentun. In den vergangenen Jahren sind belastbare und gut aufgestellte Netzwerke entstanden. Die Rahmenbedingungen für bürgerschaftliches Engagement und Beteiligung haben sich durch die Zusammenarbeit von engagierten Menschen in der Zivilgesellschaft, Politik und Kommunalverwaltung verbessert. Aus vielen einzelnen Städten und Gemeinden ist inzwischen eine Bewegung Engagierter Städte entstanden, die an die Wirkung bürgerschaftlichen Engagements glaubt und die sektorübergreifende Zusammenarbeit lebt.
Die Engagierten Städte treffen sich einmal im Jahr zum bundesweiten Netzwerk-treffen, um untereinander, mit den Programmpartnern und Expert*innen zu diskutieren, zu arbeiten – und natürlich, um Spaß zu haben.
Das Modul wird durch das BMFSFJ eingebracht.
Gemeinsam geht es besser voran! Wie Verwaltung, Wirtschaft und Zivilgesellschaft für zukunftsfeste Stadtgesellschaften zusammenarbeiten können, das zeigt die Engagierte Stadt.
- Länderpartnerschaft mit Freistaat Bayern wird feierlich begangen
- Oberbürgermeister Christian Schuchardt heißt Engagierte Städte aus ganz Deutschland in Würzburg willkommen
- parlamentarische Staatssekretärin Ekin Deligöz begrüßt Engagement für Zusammenhalt



16./17. September 2024, Würzburg: Am 16. und 17. September 2024 kamen im Burkardushaus in Würzburg Vertreterinnen und Vertreter der Engagierten Städte aus ganz Deutschland zu einem Netzwerktreffen zusammen. Mit Freude begrüßte Oberbürgermeister Christian Schuchardt die 150 Teilnehmenden in seiner Engagierten Stadt Würzburg. Auch in Würzburg ist das Engagement der Bürgerinnen und Bürger eine tragende Säule der Stadtgesellschaft. Anschließend bedankte sich die parlamentarische Staatssekretärin Ekin Deligöz für das außerordentliche Engagement und ermutigte die Teilnehmenden weiterhin mit ihrer Arbeit den Zusammenhalt in ihren Städten und Kommunen zu stärken. Das Netzwerkprogramm „Engagierte Stadt“ mit über 100 Engagierten Städten in ganz Deutschland zeigt, dass Zusammenarbeit von Zivilgesellschaft, Verwaltung und Wirtschaft zukunftsweisend ist und Stadtgemeinschaften ungemein stärkt.
Schon im kommenden Jahr feiert die Engagierte Stadt 10-jähriges Jubiläum – der Ansatz der sektorenübergreifenden Zusammenarbeit zur Stärkung von Engagement wird seit 2015 in Kommunen deutschlandweit erfolgreich umgesetzt. Das nahm Speaker Nico Gundlach zum Anlass, nach den Grußworten Schuchardts und Deligöz‘ gemeinsam mit den Teilnehmenden auf die Erfolge des wachsenden Netzwerks zu blicken und die Kraft des Storytellings zu nutzen, um die Engagierte Stadt noch populärer zu machen.



Anschließend kamen die parlamentarische Staatssekretärin Ekin Deligöz, Hilmar Holzner vom Bayrischen Staatsministerium, Dr. Frank Strathmann, der Koordinator des Regionalnetzwerks der Engagierten Städte in Bayern, und Andreas Grau von der Bertelsmann Stiftung ins Gespräch darüber, wie wichtig das Engagement und Ehrenamt vor Ort ist und wie Länderpartner gut unterstützen können, um nachhaltig gute Bedingungen für Engagement zu fördern.
Länderpartnerschaft mit Freistaat Bayern
Damit wurde die neue Länderpartnerschaft mit dem Freistaat Bayern und dem Netzwerk „Engagierte Stadt“ begangen. Ganz im Sinne der Vernetzung und kooperativen Zusammenarbeit wurde die Länderpartnerschaft in Bayern gemeinsam erarbeitet mit Vertreterinnen und Vertretern der Engagierten Städte in Bayern, des Landesnetzwerkes Bürgerschaftliches Engagement Bayern e.V. (LBE), der Landesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen lagfa bayern e.V. sowie des Landes Bayern. Gemeinsames Ziel ist es, zivilgesellschaftliche Akteure im Bereich des bürgerschaftlichen Engagements und die sektorenübergreifende Zusammenarbeit zu stärken. Auch Sozialministerin Ulrike Scharf zeigt sich beeindruckt:
„Bayern ist Ehrenamtsland. Im Freistaat engagieren sich 41 Prozent aller Bürgerinnen und Bürger über 14 Jahre ehrenamtlich. Diese Zahl ist ein starkes Zeichen des Miteinanders und keine Selbstverständlichkeit. Mit der Unterzeichnung stärken wir die Anerkennungskultur des Ehrenamts, fördern Zusammenarbeit, Vernetzung und Austausch! Neue Ideen und Ansätze können so entwickelt werden. Das Ehrenamt ist der Kitt unserer demokratischen Gesellschaft. Ich freue mich, dass 11 Kommunen in Bayern sich im Programm engagieren. Es ist ein wertvoller Schatz, wenn sich Bürgerinnen und Bürger aus unseren Städten und Gemeinden für ihre Mitmenschen einsetzen.“
In Workshops arbeiteten Expertinnen von u.a. Smarte Region Würzburg, Acker e.V. und betterplace lab mit den Teilnehmenden an Fragestellungen zu gelingender Netzwerkarbeit, Storytelling, Wirkungsfragen und sozialer Resilienz. In gemeinsamen Sessions brachten Koordinatorinnen und Koordinatoren der Engagierten Städte Themen wie „digitale Ehrenamtsvermittlung“, „Bürgerbeteiligung“, „Raum für Engagierte“ und „Engagierte Stadt als Dach für alle“ ein. Im großen Plenum ging es auch um Entwicklungsfragen für das Netzwerk. Denn die Engagierten Städte haben sich zu einer Bewegung gemausert – sie sind gewachsen aus einem Förderprogramm hin zu einem bundesweiten engagierten Netzwerk. Es galt, gemeinsam zu erarbeiten, wie weiterhin Engagementstrukturen auf lokaler und regionaler sowie auf Landes- und Bundesebene durch den Ansatz der Engagierten Stadt konkret gestärkt und gefördert werden können.



Beim Netzwerktreffen in Würzburg zeigte sich wieder, wie wertvoll der kollegiale Austausch ist – die Teilnehmenden brachten vielfach ihre Fragen zu aktuellen Herausforderungen ein und bekamen Rat und konkrete Ideen von ihren Kolleginnen und Kollegen aus den anderen Kommunen und Städten. Alle Teilnehmenden vor Ort arbeiteten vertrauensvoll und im Sinne des Gemeinwohls zusammen und bewiesen, wie konstruktiv und zukunftsorientiert sektorenübergreifende Kooperation funktionieren kann als Engagierte Stadt.
Alle haben das gleiche Ziel und viele verschiedene Herangehensweisen
Die Engagierte Stadt zeigt, mehr Bürger und Bürgerinnen engagieren und beteiligen sich für ein soziales Miteinander in ihrer Stadt. Denn eine starke lokale Infrastruktur sichert Beteiligung und das Engagement der Bürgerinnen und Bürger für ihre Stadt. Das gelingt, wenn Akteure aus gemeinnützigen Organisationen, Vereinen und Initiativen, Verwaltung und Politik sowie Wirtschaft und Wissenschaft abgestimmt und vertrauensvoll zusammenarbeiten. Gemeinsam bilden sie eine Verantwortungsgemeinschaft und gestalten so eine resiliente Stadtgesellschaft.
Netzwerktreffen „Engagierte Stadt“ 2023 mit besten Aussichten auf der Bundesgartenschau in
Mannheim!
- Mit über 110 Vertreter*innen Engagierter Städte und Gästen aus Politik und Wirtschaft für
- ein nachhaltiges Netzwerk und innovative Lösungen.
- Vorträge, Workshops und Themeninseln zu verschiedenen Themen wie Zukunftsfähigkeit,
Klimaschutz, Kommunikation und Nachhaltigkeit. - Mit der nachhaltigsten Bundesgartenschau bisher erstmals ein ganz besonderer und
themenrelevanter Austragungsort
Berlin, 20. Juni 2023 – Unter dem Stern der nachhaltigen Vernetzung trafen sich Vertreter*innen der Engagierten Städte am 15. und 16. Juni auf der Bundesgartenschau in Mannheim beim Netzwerktreffen der Engagierten Stadt 2023. Ziel war es mit anderen Engagierten Städten zu netzwerken, Verbindungen zu stärken, bisher Erreichtes zu feiern und den Blick in die Zukunft zu richten.
Spannende Speaker und engagierte Gäste: Bisher Erreichtes gemeinsam weiterentwickeln
Neben viel Raum zum Netzwerken und Kennenlernen bot das Treffen vor allem eins: Austausch zu bisher Entstandenem und dem gemeinsamen Blick in die Zukunft. Nach einer Begrüßung von Sven Tetzlaff (Bereichsleiter „Demokratie, Engagement, Zusammenhalt“ der Körber-Stiftung) und der Videogrußbotschaft von Bundesministerin Lisa Paus (Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend), tauchten die Teilnehmenden in einen Foresight-Prozess, eingeführt von Dr. Birthe Tahmaz (Projektleiterin in der ZiviZ gGmbH) ein. Dabei konnten bereits erste Einblicke in das Engagement der Zukunft und den nachhaltigen Wandel generiert werden. Der zweite Tag startete mit einer Einführung von Nina Leseberg (Abteilungsleitung Strukturstärkung & Forschung, Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt), im Anschluss stellten Vertreterinnen der sieben Engagierten Städte zusammen mit Kirsten Korte (Geschäftsführerin der Metropolregion Rhein-Neckar) die gemeinsame Arbeit und das Wirken im Regionalnetzwerk RheinNeckar vor. Die Metropolregion Rhein-Neckar ist seit 2020 Kooperationspartner dieses Programmes.
In der anschließenden Fishbowl zwischen Vertreter*innen aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft, darunter Karin Heyl (Vice President Social Engagement BASF), Martin Ruoff (Leiter des Referats Quartiersentwicklung im Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration, BadenWürttemberg), Matthias Baaß (Bürgermeister der Stadt Viernheim) und Dr. Bernd Welz (Vorstandsvorsitzender der Klimastiftung für Bürger) wurden in anregender Diskussion verschiedene
Seiten der Notwendigkeit von Engagement beleuchtet. „Der Freitagvormittag hat in Summe gezeigt, wie geschlossen und vertrauensvoll die Zusammenarbeit zwischen den Akteuren im Sinne des Gemeinwohls in unserer Region auch über die Länder- und Bereichsgrenzen gelingt. Wir wissen das sehr zu schätzen und wünschen uns damit ein gutes Vorbild für andere Regionen zu sein“, so das Fazit von Kirsten Korte, die die BUGA als Austragsort vorgeschlagen hatte.
Auch die Vertreter*innen der Engagierten Städte selbst kamen zu Wort: In Workshops und Themeninseln wurde eifrig diskutiert, Ideen und Wünsche ausgetauscht und erarbeitet sowie Wissen geteilt zum gemeinsamen daran Wachsen. Bei einem gemütlichen Grillabend am ersten Tag sowie einer Führung über das Gelände der Bundesgartenschau Mannheim am zweiten Tag konnten sich die Teilnehmenden in sommerlicher Atmosphäre weiter austauschen sowie den Veranstaltungsort, der ebenfalls unter dem Stern der Nachhaltigkeit steht, besser kennen lernen. Auch im nächsten Jahr wird das Treffen, welches als wichtige Säule im Netzwerkprogramm zum Austausch der einzelnen Akteurinnen dient, wieder stattfinden.


Netzwerktreffen „Engagierte Stadt“ 2023 mit besten Aussichten auf der Bundesgartenschau in
Mannheim!
- Mit über 110 Vertreter*innen Engagierter Städte und Gästen aus Politik und Wirtschaft für
- ein nachhaltiges Netzwerk und innovative Lösungen.
- Vorträge, Workshops und Themeninseln zu verschiedenen Themen wie Zukunftsfähigkeit,
Klimaschutz, Kommunikation und Nachhaltigkeit. - Mit der nachhaltigsten Bundesgartenschau bisher erstmals ein ganz besonderer und
themenrelevanter Austragungsort
Berlin, 20. Juni 2023 – Unter dem Stern der nachhaltigen Vernetzung trafen sich Vertreter*innen der Engagierten Städte am 15. und 16. Juni auf der Bundesgartenschau in Mannheim beim Netzwerktreffen der Engagierten Stadt 2023. Ziel war es mit anderen Engagierten Städten zu netzwerken, Verbindungen zu stärken, bisher Erreichtes zu feiern und den Blick in die Zukunft zu richten.
Spannende Speaker und engagierte Gäste: Bisher Erreichtes gemeinsam weiterentwickeln
Neben viel Raum zum Netzwerken und Kennenlernen bot das Treffen vor allem eins: Austausch zu bisher Entstandenem und dem gemeinsamen Blick in die Zukunft. Nach einer Begrüßung von Sven Tetzlaff (Bereichsleiter „Demokratie, Engagement, Zusammenhalt“ der Körber-Stiftung) und der Videogrußbotschaft von Bundesministerin Lisa Paus (Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend), tauchten die Teilnehmenden in einen Foresight-Prozess, eingeführt von Dr. Birthe Tahmaz (Projektleiterin in der ZiviZ gGmbH) ein. Dabei konnten bereits erste Einblicke in das Engagement der Zukunft und den nachhaltigen Wandel generiert werden. Der zweite Tag startete mit einer Einführung von Nina Leseberg (Abteilungsleitung Strukturstärkung & Forschung, Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt), im Anschluss stellten Vertreterinnen der sieben Engagierten Städte zusammen mit Kirsten Korte (Geschäftsführerin der Metropolregion Rhein-Neckar) die gemeinsame Arbeit und das Wirken im Regionalnetzwerk RheinNeckar vor. Die Metropolregion Rhein-Neckar ist seit 2020 Kooperationspartner dieses Programmes.
In der anschließenden Fishbowl zwischen Vertreter*innen aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft, darunter Karin Heyl (Vice President Social Engagement BASF), Martin Ruoff (Leiter des Referats Quartiersentwicklung im Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration, BadenWürttemberg), Matthias Baaß (Bürgermeister der Stadt Viernheim) und Dr. Bernd Welz (Vorstandsvorsitzender der Klimastiftung für Bürger) wurden in anregender Diskussion verschiedene
Seiten der Notwendigkeit von Engagement beleuchtet. „Der Freitagvormittag hat in Summe gezeigt, wie geschlossen und vertrauensvoll die Zusammenarbeit zwischen den Akteuren im Sinne des Gemeinwohls in unserer Region auch über die Länder- und Bereichsgrenzen gelingt. Wir wissen das sehr zu schätzen und wünschen uns damit ein gutes Vorbild für andere Regionen zu sein“, so das Fazit von Kirsten Korte, die die BUGA als Austragsort vorgeschlagen hatte.
Auch die Vertreter*innen der Engagierten Städte selbst kamen zu Wort: In Workshops und Themeninseln wurde eifrig diskutiert, Ideen und Wünsche ausgetauscht und erarbeitet sowie Wissen geteilt zum gemeinsamen daran Wachsen. Bei einem gemütlichen Grillabend am ersten Tag sowie einer Führung über das Gelände der Bundesgartenschau Mannheim am zweiten Tag konnten sich die Teilnehmenden in sommerlicher Atmosphäre weiter austauschen sowie den Veranstaltungsort, der ebenfalls unter dem Stern der Nachhaltigkeit steht, besser kennen lernen. Auch im nächsten Jahr wird das Treffen, welches als wichtige Säule im Netzwerkprogramm zum Austausch der einzelnen Akteurinnen dient, wieder stattfinden.


Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, die Körber-Stiftung und das Programmbüro der Engagierten Stadt laden jährlich ein zum kollegialen Austausch mit den Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern der Engagierten Städte in ganz Deutschland. Als Stadtspitze zeigen (Ober-) Bürgermeisterinnen und Bürgermeister, Haltung, stärken das Engagement ihrer Bürgerinnen und Bürger, fördern Beteiligung und finden gemeinsam Lösungen für aktuelle Herausforderungen.

Am 6. November 2024 versammelten sich zahlreiche Bürgermeisterinnen und Bürgermeister aus Engagierten Städten im Stadion am Bieberer Berg in Offenbach, um zentrale Themen rund um bürgerschaftliches Engagement in ihren Kommunen zu erörtern. Unter dem Motto „Gemeinsam für ein starkes Engagement“ stand die Veranstaltung ganz im Zeichen von Engagement und Bürgerbeteiligung, nachhaltiger Stadtentwicklung und der Stärkung demokratischer Prozesse. Zu den Gästen gehörte auch der hessische Staatssekretär Martin Rößler.
„Ehrenamtliches Engagement findet dort statt, wo die Menschen sich zuhause fühlen, in ihrer Heimat. Vor Ort gibt es dabei viele gute Konzepte der Ehrenamtsförderung, die als Vorbild für andere dienen können. Das können die Städte und Gemeinden im Netzwerk ‚Engagierte Stadt‘ einerseits einbringen und andererseits vom bundesweiten Austausch lernen und profitieren. Es freut mich, dass bei diesem Netzwerk allein in Hessen 15 Engagierte Städte dabei sind. Das Programm zeigt, dass jeder und jede etwas bewegen kann. Dabei gilt: dies gelingt nur zusammen. Das von Zivilgesellschaft, Verwaltung, Wirtschaft und Wissenschaft gemeinsam getragene Engagement kann dazu beitragen, dass unsere Kommunen zukunftsfest und Stadtgesellschaften resilient werden.“
Martin Rößler, Staatsekretär Hessen

Durch das Programm führte die bekannte Hit Radio FFH-Moderatorin Evren Gezer. Tagesaktuell brachte die renommierte Leiterin des Leibniz-Instituts für Friedens- und Konfliktforschung sowie Sprecherin und Ausschussmitglied „Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt“, Prof. Nicole Deitelhoff als Impuls ihren Blick auf den Zusammenhang von Engagementförderung und Demokratiestärkung ein. Auf dem Podium diskutierten die Publizistin und Netzaktivistin Katharina Nocun, Axel Schröder von HessenGegenHetze und Armin Laaf vom Hessischen Landeskriminalamt darüber wie das kommunalpolitische Mandat geschützt werden kann. Ein Thema das die Stadtspitzen in Kommunen in ganz Deutschland umtreibt. Die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister setzten sich in Diskussionsrunden mit den Herausforderungen und Chancen auseinander, die das Engagement in ihren Städten prägen. Der gastgebende Offenbacher Oberbürgermeister Dr. Felix Schwenke teilt im Kreis seiner Kolleg*innen:
„In Offenbach wissen wir aus Erfahrung: Eine Stadt lebt durch das Engagement ihrer Bürgerinnen und Bürger. Um gemeinsam nachhaltige Lösungen zu erarbeiten und unserer Stadtgesellschaft weiter zu stärken, setzen wir auf eine Zusammenarbeit zwischen Verwaltung, Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Politik. Das Netzwerk der „Engagierten Stadt“ ist für uns ein wertvoller Partner auf diesem Weg.“
Dr. Felix Schwenke, Oberbürgermeister Offenbach
Es folgten Präsentationen erfolgreicher Best-Practice-Beispiele aus den Engagieren Städten. Bürgermeister Norbert Seidl aus der Engagierten Stadt Puchheim stellte das in diesem Jahr neu eröffnete Haus der Begegnung vor, ein Haus für alle Bürgerinnen und Bürger der Engagierten Stadt Puchheim für Austausch, Begegnung, Beratung, Bürgerschaftliches Engagement, Koordination und Vernetzung. Bürgermeister Torsten Pötzsch aus der Engagierten Stadt Weißwasser stellt sich regelmäßig auf dem Markplatz mit seiner Bürgersprechstunde “OB Gerüchteküche”, „weil es viele Gerüchte in der Stadt gibt, die nicht stimmen, die einfach so in die Welt gestreut werden“, sagt er. Sein Ziel sei es, darüber zu sprechen und Fehlinformationen aufzuklären. Das Team um Bürgermeister Dr. Felix Schwenke aus der Engagierten Stadt Offenbach teilte gute Beispiele der Zusammenarbeit mit lokalen Unternehmen wie das Unternehmensfrühstück und Engagement-Fenster in Geschäften der Innenstadt.
Gemeinsam mehr erreichen – mit diesem Vorsatz beschreitet das bundesweite Netzwerkprogramm „Engagierte Stadt“ einen neuen Weg bei der Förderung des bürgerschaftlichen Engagements in Deutschland. Denn es fördert die lokale Zusammenarbeit verschiedener Akteur*innen aus Zivilgesellschaft, Verwaltung, Wirtschaft und Wissenschaft anstelle einzelner Projekte. In diesem Rahmen laden die Körber-Stiftung und des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend jährlich die Stadtspitzen der inzwischen über 100 Engagierten Städte zum Austausch ein.

Fotos: Jonas Reuter
Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, die Körber-Stiftung und das Programmbüro der Engagierten Stadt laden jährlich ein zum kollegialen Austausch mit den Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern der Engagierten Städte in ganz Deutschland.


Großer Bahnhof im KörberHaus: 25 Bürgermeisterinnen und Bürgermeister aus Städten und Gemeinden in ganz Deutschland kamen am Freitagnachmittag zusammen, um darüber zu diskutieren, wie sich die Kommunen auf den Klimawandel, gesundheitliche Belastungen und Naturkatastrophen einstellen und wie Bürgerinnen und Bürger dabei helfen können. Begrüßt wurden sie von Hamburgs Erstem Bürgermeister Peter Tschentscher, der gleich grundsätzlich wurde: Demokratie und Engagement hingen zusammen, und Demokratie bedeute politisches Engagement von unten. Als von Beginn an freie Stadt habe es in Hamburg schon immer bürgerschaftliches Engagement gegeben, Bürgerinnen und Bürger, die sich überparteilich um ihre Stadt kümmern. Daraus erwachsen Tschentscher zufolge Erwartungen, aber ebenso eine Verpflichtung, sich gegenseitig wahrzunehmen, das Engagement zu würdigen und auch zu unterstützen. Es sei das Wechselspiel zwischen Stadt und Stadtgesellschaft, das eine Gesellschaft stark mache. Mit Blick auf die Klimabewegung „Fridays for Future“ erwähnte er, dass der Protest der jungen Generation ein Rückenwind für die Umsetzung des Hamburger Klimaplanes bedeute.


Norderstedts Oberbürgermeisterin Elke Christina Roeder sah ihre Kommune für kommende Hitzesommer gut gerüstet: Die Stadt wurde 1970 aus vier Gemeinden zusammengelegt, die Grünzüge dazwischen bewahrt. Sie dienen jetzt als Frischluftschneisen. Neubrandenburg und der Kreis Mecklenburgische Seenplatte sind besonders aktiv beim Klimaschutz: Hier wird mit Strom aus Wind- und Solarparks Wasserstoff erzeugt, der sich speichern lässt, um im Winter z.B. Gasheizungen zu befeuern. Perspektive für den größten Landkreis Deutschlands: Exportregion für „grünen Wasserstoff“ zu werden.
Der prominente Mediziner, TV-Journalist und Klimaaktivist Eckart von Hirschhausen war per Video zugeschaltet. In einem motivierenden Impuls verriet er, welche Frage sein Leben verändert habe. Die renommierte Verhaltensforscherin Jane Goodall habe sie ihm gestellt: „Wenn wir als Menschen wirklich die intelligenteste Art sind, wie kommt es dann, dass wir die Zerstörung unseres einzigen Lebensraumes zulassen?“ Die weltweiten Klimakatastrophen hielten uns da einen Spiegel vor, auch Deutschland könne es jederzeit treffen. Die Botschaft von „Fridays for Future“ sei deshalb so unglaublich wichtig: „Es geht um unsere Zukunft.“ Die Wissenschaft habe uns längst aufgeklärt, aber da die Menschen nicht auf Studien hörten, sollten wir uns auf unsere Gesundheit konzentrieren. Denn: „Gesundheit beginnt mit dem Wasser, das wir trinken, mit der Luft, die wir atmen…“ Folgerichtig stößt er mit seiner Stiftung „Gesunde Erde“ in vielen Projekten die Begrünung der Städte an.


Eingeladen zu dem Treffen unter dem Motto „Resiliente Kommune“ hatte die Körber-Stiftung, die das Partnerprogramm Engagierte Stadt unterstützt. Ihm gehören nicht nur die vertretenen 25 Kommunen an, sondern aktuell rund 100 Städte und Gemeinden – Hamburg-Bergedorf ist eine davon. Alle Kommunen haben sich verpflichtet, das ehrenamtliche Engagement ihrer Bürgerinnen und Bürger zu fördern. Zum Beispiel dadurch, dass Freiwilligenagenturen oder ähnliche Büros eingerichtet und finanziell unterstützt werden.
„Ehrenamt sollte auch für Bürgermeisterinnen und Bürgermeister Chefsache sein, weil damit die Bedingungen für das Engagement gestärkt werden“, betonte Lothar Dittmer, Vorstandsvorsitzender der Körber-Stiftung. Wie sehr das Engagement von Menschen für ihre Wohnorte dem gesellschaftlichen Zusammenhalt dient, erörterte Bergedorfs Bezirksamtsleiterin Cornelia Schmidt-Hoffmann im Gespräch mit Julia Bauer, Vorstand der Hamburger Tafel e.V. Und mit Jörg Pilawa, der Botschafter der Tafeln in Deutschland ist. Für Pilawa, der in Bergedorf lebt, ist dieser Ort eine „Insel“ des Engagements. „Wie die Menschen hier zusammenhalten, zum Beispiel bei der Unterstützung für das Sozialkaufhaus, ist wirklich einzigartig.“
Pilawa übernahm es auch, ein heiteres Quiz zum Thema „Die Geheimnisse der Engagierten Städte“ zu moderieren. Die Fangfrage zu Bergedorf – hat die Stadt einen aktiven ICE-Bahnhof? – beantworteten etliche Gäste fälschlich mit „ja“. Dass die Kommune zwischen Bille und Elbe dagegen über eine eigene Schifffahrtsgesellschaft verfügt, erlebten die Besucher zum Abschluss bei einer abendlichen Fahrt auf der „Serrahn Deern“.


Gemeinsame Ziele, gegenseitige Unterstützung, Lernen von und miteinander: Das ist die Essenz der Bewegung Engagierte Stadt. Mit vereinter Anstrengung arbeiten die Engagierten Städte im Netzwerk seit dem Start des Netzwerkprogramms am Auf und Ausbau von Strukturen und guten Rahmenbedingungen für lokales Engagement. Die vielen einzelnen Knotenpunkte, die schon entstanden sind und die weiter entstehen, generieren die Strahlkraft der Bewegung zum Beispiel gegenüber Politik und Wirtschaft. Gemeinsam lässt sich einfach mehr erreichen.