Die Idee: Kooperationen statt Projekte – ein Erfolgsmodell
In einer Engagierten Stadt arbeiten überzeugte Menschen aus gemeinnützigen Organisationen, der öffentlichen Verwaltung und Unternehmen gemeinsam an dem Ziel, vor Ort gute Rahmenbedingungen für bürgerschaftliches Engagement und Beteiligung zu schaffen. Dadurch entwickeln sich solidarische Gemeinschaften, arbeiten Menschen und Organisationen aus verschiedenen Bereichen des städtischen Lebens zusammen und nicht nebeneinanderher. Gemeinsam werden Lösungen für die Herausforderungen vor Ort gefunden.
In den vergangenen Jahren sind belastbare und gut aufgestellte Netzwerke entstanden. Die Rahmenbedingungen für bürgerschaftliches Engagement und Beteiligung haben sich durch die Zusammenarbeit von engagierten Menschen in der Zivilgesellschaft, Politik und Kommunalverwaltung verbessert. Aus vielen einzelnen Städten und Gemeinden ist inzwischen eine Bewegung Engagierter Städte entstanden, die an die Wirkung bürgerschaftlichen Engagements glaubt und die sektorübergreifende Zusammenarbeit lebt. Die Engagierten Städte haben dafür ein gemeinsames Selbstverständnis entwickelt und verbindlich formuliert, das für die Haltung steht, mit der alle Beteiligten das Netzwerk mit Leben füllen.
Auf Basis des gemeinsamen Selbstverständnisses gestalten die Engagierten Städte, Programmträger*innen, das Programmbüro, Partner*innen gemeinsam die Zukunft der „Engagierte Stadt“. Bis 2023 steht vor allem die bundesweite Skalierung und Vernetzung im Vordergrund: Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer vernetzen sich in städteübergreifenden Partnerschaften, lernen von- und miteinander und werden in ihrer Arbeit vor Ort durch professionelle Prozessberatung unterstützt. Und seit 2020 öffnet sich das Netzwerkprogramm für neue Städte, Stadtteile, Gemeinden und neue Partnerschaften.
Mitmachen und „Engagierte Stadt“ werden
Wollen Sie Mitmachen? Hier finden Sie alle Informationen rund um das Interessenbekundungsverfahren 2022.

Über das Netzwerkprogramm »Engagierte Stadt«
2015 startete das Programm bundesweit in 50 Städten und Gemeinden mit einer Einwohnerzahl von 10.000 bis 100.000. Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, die Bertelsmann Stiftung, die BMW Stiftung Herbert Quandt, der Generali Zukunftsfonds, die Herbert Quandt Stiftung, die Körber-Stiftung und die Robert Bosch Stiftung investierten mehr als drei Millionen Euro und wagten einen Paradigmenwechsel in der Förderung des Bürgerengagements in Deutschland. Erstmals stehen nicht bestimmte Projekte oder Organisationsformen im Fokus. Gefördert werden stattdessen lokale Kooperationen unterschiedlicher Akteurinnen und Akteure. Im Gegensatz zu den gängigen Modellprogrammen setzt das Programm »Engagierte Stadt« auf die Lösungskompetenz der Agierenden vor Ort.
272 Bewerbungen gingen im Jahr 2015 ein, aus denen in einem zweistufigen Juryprozess 50 Engagierte Städte für das Programm ausgewählt wurden. Neben der finanziellen Förderung erhielten die Mitwirkenden intensive Beratung. Sie bildeten ein Netzwerk, in dem sie sich austauschen und ihre erfolgreichen Lösungen einander zur Verfügung stellen.
Im Januar 2018 startete das Programm in eine zweite Phase. Zwischen 2018 und Juni 2020 investierten neben dem Bundesfamilienministerium die Bethe Stiftung, die Bertelsmann Stiftung, die Breuninger Stiftung, die Joachim Herz Stiftung, die Körber-Stiftung und die Robert Bosch Stiftung weitere zwei Millionen Euro. Von den 2015 gestarteten Engagierten Städten blieben 47 Engagierte Städte Teil des Programms und konnten an den zahlreichen Qualifizierungs- und Netzwerkangeboten teilnehmen. Darüber hinaus hatten sie die Möglichkeit, sich mit ihren Konzepten zur Weiterentwicklung der begonnenen Arbeit zu bewerben. Eine Jury wählte 43 Organisationen aus, die zusätzlich zu der ideellen, auch eine finanzielle Förderung in Höhe von bis zu 30.000 Euro erhielten.
In der dritten Programmphase von Juli 2020 bis Juni 2023 steht die bundesweite Skalierung und Vernetzung im Vordergrund: Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer vernetzen sich in städteübergreifenden Partnerschaften, lernen von- sowie miteinander und werden in ihrer Arbeit vor Ort durch professionelle Prozessberatung unterstützt. Das Netzwerk bietet ein breites Angebot an Austausch, Qualifizierung, Strategieberatung und der Zusammenarbeit der Engagierten Städte miteinander. Alle bisherigen Engagierten Städte können weiter im Programm bleiben. Im Juli 2020 wächst das Netzwerk um 32 Städte an, im Juli 2021 kommen weitere 29 Städte hinzu. Damit wächst das Netzwerk auf 100 Engagierte Städte. Im Jahr 2022 ist die Aufnahme von bis zu 20 neuen Engagierten Städte geplant.
Auf Bundesebene wird das Netzwerkprogramm »Engagierte Stadt« ab Februar 2022 von diesen Partnern getragen: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Bertelsmann Stiftung, Breuninger Stiftung, Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement, Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt, Joachim Herz Stiftung, Körber-Stiftung und Robert Bosch Stiftung.
Weitere Netzwerkpartner sind die auridis Stiftung, der Deutsche Städte- und Gemeindebund, der Deutsche Städtetag, die Stiftung Deutscher Verein und sowie Hessen, Rheinland-Pfalz und Schleswig-Holstein als Länderpartner.
Wirkungsanalyse 2022