Regionalnetzwerke Engagierte Stadt

Die Engagierte Städte arbeiten inzwischen auch auf Landesebene und regionaler Ebene erfolgreich zusammen. Der regelmäßige Austausch, das gemeinsame Angehen von lokalen Herausforderungen zeigt Wirkung und strahlt über die Stadtgrenzen hinaus. Gemeinsam werden Engagementkongresse organisiert, Stadtspitzen ins Boot geholt oder auch regionale Engagement-Kampagnen gelauncht.

„Die Metropolregion Rhein-Neckar wird dieses Jahr 20 Jahre alt. Ihr Slogan „eine Allianz starker Partner“. Die Zusammenarbeit innerhalb der Region, über Bundesländergrenzen hinaus hat Tradition. Hier wird nach dem Motto „Gemeinsam sind wir stärker“ schon länger auch über Sektorengrenzen hinweg zusammengearbeitet. In der Region finden sich mittlerweile sieben Engagierte Städte. Im regionalen Zusammenschluss bringen sie den Ansatz der Engagierten Stadt verstärkt in die Metropolregion. Sie verzahnen die unzähligen Akteure und ihrer Projekte und Aktionen sowie die verschiedenen Netzwerke. Auch hier geht es um den Aufbau stabiler Netzwerke und guter Beziehungen – der Zusammenarbeit auf Augenhöhe. Dadurch wird die Sichtbarkeit für Best-Practise-Beispiele erhöht, ein Peer-to-Peer-Lernnetzwerk aufgebaut, die regionalen sektoren- und institutionsübergreifenden Netzwerke ausgebaut und effizient genutzt. Und ein großes Plus: Das Wissen wirkt auch in Städte und Kommunen außerhalb des Netzwerks der „Engagierten Stadt“ und zeigt Vorbildwirkung.

Regionalnetzwerk MRN, Netzwerktreffen Engagierte Stadt 2023

Mit der Förderung des Pilotprojektes „Regionalnetzwerk Bayern“ konnte ein Austausch-, Begegnungs- und Aktionsformat im großen Flächenland Bayern erfolgreich gestartet werden. Durch die Ansiedlung beim Landesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement Bayern e.V. (LBE ) als Informations-, Wissens- und Fortbildungsnetzwerk für das Bürgerschaftliche Engagement in Bayern konnten Synergien und bereits vorhandene Kontakte für neue Kooperationen genutzt und hergestellt werden. Die Primärziele „Vernetzung“, „Sichtbarkeit“ und „Verstärkung“ wurden erreicht.
So z.B. der Besuch einer Engagierten Stadt-Delegation aus Puchheim in Ingolstadt, ein Treffen der Oberbürgermeister von Eichstätt und Neumarkt (mit den jeweiligen lokalen Engagierte Stadt-Akteuren) in Neumarkt, eine Fahrradtour des Puchheimer Oberbürgermeisters mit Stadträten und Verwaltungsmitarbeiter*innen zu einem Austausch mit Holzkirchner Akteur*innen (u.a. Bürgermeister und Bürgerstiftung), intensive Austauschbeziehungen zwischen den Engagierten Städten Coburg und Kronach oder ein Holzkirchner Besuch in Kaufbeuren. Zudem ergab sich eine bessere Sichtbarkeit, ein zielführendes Marketing für das Modell und den Ansatz „Engagierte Stadt“ und damit ein höherer Wirkungsgrad für die Anliegen der Engagierten. Zudem wurde die bestehende Kooperation „Mensch in Bewegung“ (Programm „Innovative Hochschule“) über die Engagierte Stadt-Standorte Eichstätt und Ingolstadt, das LBE und das neue ES-Netzwerk „Engagierte Städte – Hochschulen“ stark intensiviert. 
Bereits in der Gründungsphase des Regionalnetzwerk Engagierte Stadt Bayern hat sich gezeigt, welch ein hohes Potential an Synergieeffekten und Möglichkeiten zur Entwicklung von neuen Ideen diese Austauschrunden bieten.

Das Bundesnetzwerk „Engagierte Stadt“ feiert gemeinsam mit mittlerweile 113 „Engagierten Städten“ in diesem Jahr sein zehnjähriges Bestehen. Aus diesem Anlass wird das Bundesnetzwerktreffen im Mai 2025 in Lutherstadt Wittenberg stattfinden. Ein wesentliches Ziel des Bundesnetzwerkes wird ab diesem Jahr sein, die Landesstrukturen weiter zu stärken und auszubauen, was auch in Sachsen-Anhalt durch die Gründung eines offiziellen Landesnetzwerks umgesetzt wird.

Das neu gegründete Landesnetzwerk „Engagierte Städte Sachsen-Anhalt“ umfasst aktuell die Städte Bitterfeld-Wolfen, Blankenburg (Harz), Dessau-Roßlau, Hansestadt Gardelegen, Gräfenhainichen, Gemeinde Hohe Börde, Lutherstadt Wittenberg, Naumburg (Saale) und Hansestadt Stendal. Auf dem ersten Landesnetzwerktreffen wurde die Gründung des Netzwerks offiziell vollzogen. Kathrin Hinze aus Dessau-Roßlau, als Vertreterin für die kommunale Verwaltung und Niklas Neumann aus der Hohen Börde, als Vertreter der Zivilgesellschaft wurden zu Landessprechern gewählt.

Das Landesnetzwerk setzt sich auf Landesebene für die Prinzipien der „Engagierten Stadt“ ein – für lebenswerte Städte, in denen das bürgerschaftliche Engagement gestärkt und nachhaltig gefördert wird. Ein zentrales Anliegen ist dabei der Aufbau von Brücken zwischen Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Verwaltung, um das Engagement vor Ort zu unterstützen und zu verstetigen. Hier profitiert das Netzwerk aus individuellen Erfahrungen aller engagierten Städte. Das Netzwerk strebt an, Lösungen für gemeinsame Herausforderungen und Probleme in den einzelnen Städten zu finden.

„Für uns ist es entscheidend, in enger Zusammenarbeit mit anderen Akteuren und Verbänden im Land die Entwicklung des Netzwerks von Beginn an mitzudenken, um Doppelstrukturen zu vermeiden.“, erklärt Kathrin Hinze, Landessprecherin. Besonders wichtig ist dem Landesnetzwerk die Zusammenarbeit mit der Landesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen (LAGFA Sachsen-Anhalt e.V.), die sich in Sachsen-Anhalt für eine flächendeckende Qualitätssicherung und Weiterentwicklung der Freiwilligenagenturen einsetzt. Freiwilligenagenturen fungieren oft auch als Koordinierungsstelle der ‚Engagierten Städte‘ und können somit eine Schlüsselfigur sein.

Bereits in ersten Kooperationsgesprächen zwischen den Landessprechern des Landesnetzwerks „Engagierte Städte Sachsen-Anhalt“ und den Geschäftsführern der LAGFA Sachsen-Anhalt e.V. stellen Jan Greiner und Ulrike Eichendorf fest:
„Das Land Sachsen-Anhalt hat bereits wichtige Förderstrukturen in Kooperation mit der LAGFA Sachsen-Anhalt e.V. aufgebaut und wird auch weiterhin eine zentrale Rolle dabei spielen. Das Land und die Netzwerke wollen gemeinsam daran arbeiten, die Bedingungen für freiwilliges Engagement landesweit zu verbessern und die Strukturen für bürgerschaftliches Engagement zukunftsfähig zu gestalten.“

Ansprechpartner*innen sind
Kathrin Hinze, Engagierte Stadt Dessau-Roßlau und Niklas Neumann, Engagierte Stadt Hohe Börde

„Tue Gutes und rede darüber.“: Die Engagierten Städte Lutherstadt Wittenberg, Bitterfeld-Wolfen, Gräfenhainichen, Dessau-Roßlau und Aken (Engagiertes Land) haben sich als „Regionalnetzwerk Anhalt“ zusammen auf den Weg gemacht. Seit 2022 arbeiten sie an einer regionalen Strategie und setzen sich gemeinsame Entwicklungsvorhaben. Das stärkt die regionale Sichtbarkeit und zeigt Wirkung. So werden Aktionen in der Region umgesetzt, Schnittstellen zu anderen regionalen Netzwerken und Programmen hergestellt und gepflegt, Wissen ausgetauscht und gemeinsame Interessen vertreten. Zudem werden Bildungs- und Austauschformate rund um bürgerschaftliches Engagement entwickelt, genutzt und bekannt gemacht. Um all die Aktivtäten in der Region sichtbar zu machen, haben die Akteurinnen die Kampagne „Glücksbringer“ auf die Beine gestellt. Vier ehrenamtliche Glücksbringer aus der Region sind nun auf Plakaten und Postkarten überall zu sehen.

Die vier Stadtoberhäupter gemeinsam mit den Gesichtern der Kampagne „Glücksbringer“:
Torsten Zugehör, Evelin Kögel, Armin Schenk, Birgitt Heinicke, Robert Reck, Daniel Kemp, Renate Edler und Enrico Schilling (von links). (Foto: Thomas Klitzsch)

Warum Regionalnetzwerke?


Regionalnetzwerke verbinden lokale Akteure, bündeln Ressourcen und fördern den Austausch bewährter Praktiken. Starke regionale Kooperationen ermöglichen es, Herausforderungen gemeinsam zu meistern und innovative Lösungen zu entwickeln. Sie fördern den sozialen Zusammenhalt, unterstützen die Entwicklung lokaler Initiativen und tragen maßgeblich zur Lebensqualität vor Ort bei. Dank der engen Zusammenarbeit in den Regionalnetzwerken gestalten die Engagierte Städte lebendige und aktive Stadtgesellschaften über ihre Stadtgrenzen hinaus.