Neues für die engagierte Stadt

Erfahrungsbericht aus Rheinfelden

Bei unserer Auftaktveranstaltung zur Engagierten Stadt in Rheinfelden am 17.02.16 konnten wir gute Erfahrungen mit dem „Arena-Modell“ sammeln und geben diese gerne auf Anregung von Herrn Dr. Leppert an die anderen Programmstädte weiter.

Unter dem Leitsatz „wie engagiert ist unsere Stadt“ wollten wir in einer moderierten Diskussionsrunde den Leitfragen nachgehen „was macht Rheinfelden als Engagierte Stadt aus“ und „was brauchen wir für die Zukunft“. Da wir eine größere Anzahl an Diskussionsteilnehmern aus dem öffentlichen und zivilgesellschaftlichen Sektor ansprechen und einbinden wollten eignete sich eine Podiumsdiskussion dazu nicht.  Als Methode haben wir uns an die politische Sendung ARENA  aus dem Schweizer Fernsehen SRF (welches wir in Grenznähe empfangen können) und an das Arena Modell von Prof. Dr. Ortwin Renn (öffentliche Konflikte erfassen)  angelehnt.  Das Ganze ergänzten wir noch um die Fishbowl-Methode die wir in Berlin bei der Engagierten Stadt kennenlernen durften. Wir erhofften uns dadurch  eine größere Runde besser einbinden zu können, was uns dadurch auch gelang.

Die Wahl des Veranstaltungsortes mit dem neuen Jugendhaus war bewusst von uns gewählt, da wir dort neben guten räumlichen Bedingungen (moderner Veranstaltungssaal mit Bühne, Theke, Technik) auch die Zukunftsträchtigkeit des Themas zum Ausdruck bringen konnten. Die Begrüßung und Einleitung erfolgte über unseren Oberbürgermeister, der auch zur Veranstaltung mit einem Schreiben einlud. Ebenso gab es einen professionellen Flyer. Dies gab der Veranstaltung ein größeres Gewicht.  Mit 60 Besucher/Innen, 25 teilnehmenden Akteuren und zwei Pressevertretern ist dies gut gelungen. Danach übernahm der Moderator Herr Zeller vom SWR 4, Lokalstudio Lörrach, der durch das Programm führte und unsere Arena moderierte.

Herr Prof. Dr. Uli Mäder, Professor für Soziologie an der Universität Basel und FHNW Basel hielt ein Impulsreferat mit einer Präsentation zum Thema „Engagement und Kulturen“ in dem er sehr eindrucksvoll die Bedeutung des Ehrenamtes für unsere Gesellschaft und für den Einzelnen hervorhob. Das Jugendtheater Tempus Fugit Lörrach / Rheinfelden unter der Leitung von Karin Maßen präsentierte ein hintergründiges für die Veranstaltung selbstentwickeltes Theaterstück zur Vermarktung von Ehrenamt. In der Vorbereitung und in den Proben hat sich die Gruppe intensiv mit den eigenen Zugängen beschäftigt.

Die Arena war mit Stehtischen und Pulten im Zuschauerraum aufgebaut. In einem inneren Kreis waren vier Teilnehmer und der Moderator und ein freier Platz (Fishbowl). Im Inneren wurden die Leitfragen diskutiert und Statements abgegeben. Im Äußeren Kreis waren weitere neun Teilnehmer, ein Platz wurde an eine Besucherin aus dem Publikum vergeben. Der Moderator bezog je nach Thema die Teilnehmer in das Gespräch ein oder lud sie in den inneren Kreis zur Diskussion ein. Der Moderator war dabei gleichzeitig auch Regulator und achtete darauf alle einzubinden. In einer Vorbesprechung hatte er die Gelegenheit die Teilnehmenden näher kennen zu lernen. Die Zuschauer konnten sich mit Fragen an die Runde einbringen. Der wirtschaftliche Sektor war leider nicht ausreichend vertreten. Wir haben dies in der Zusammenstellung des Podiums nicht bedacht. Dieser Bereich sollte zukünftig stärker eingebunden werden. Nach einer einstündigen Diskussion endete das Podium mit folgenden Schwerpunkten zur weiteren Bearbeitung im Prozess vor Ort: Einbindung der Unternehmen, Monetisierung des Ehrenamtes, Schaffung von Netzwerken und Wichtigkeit der Anerkennung / Anerkennungskultur.

Wir hatten uns überlegt die Veranstaltung zu Dokumentationszwecken zu filmen, waren uns dann aber unschlüssig ob dies nicht zu einer Überfrachtung / Befangenheit der Teilnehmenden führt und haben uns dann auf Fotos und Mitschriebe beschränkt. Den Auf- und Abbau und die Bewirtung haben wir mit den Teams des Jugendreferats und der Freiwilligenagentur  durchgeführt. Das Jugendparlament richtete uns ein leckeres Buffet. Die Veranstaltungstechnik wurde sehr professionell und zuverlässig von Lars, einem Studenten des Jugendhauses installiert und bedient. Danke an die vielen Helfer!

Insgesamt war es für uns eine sehr aufwendige aber lohnenswerte Veranstaltung. Wir haben für uns und unsere weitere Arbeit in der Engagierten Stadt wichtige Impulse erhalten. Insbesondere waren dies die wissenschaftlichen und künstlerischen Ausführungen zum Ehrenamt, eine hohe Bereitschaft an der Teilnahme am Podium, die konkrete Benennung von Schwerpunkten, die reflektierten Rückmeldungen im Netzwerk und die guten Gespräche und Kontakte an der Veranstaltung.

Besonders hat uns der Besuch und die aktive Teilnahme unseres Projektbegleiters Herr Dr. Thomas Leppert von der Robert-Bosch Stiftung aus Stuttgart gefreut, der sich die Zeit genommen hat sich auf den doch langen Weg aus der Landeshauptstadt zu uns an den südwestlichsten Zipfel zu machen, auch hier Danke!

Von Günther Schmidt und Christine Tortomasi, SAK Quartier

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