Herkömmliche Beteiligungsformen zur Gestaltung der Stadt und des Lebensumfeldes schließen Kinder und Jugendliche in der Regel aus und passen selten zu ihren Möglichkeiten und Bedarfen. Um eine Beteiligung von Kindern in ihrem Lebensumfeld zu ermöglichen, etabliert Schwerte aktuell als Pilotprojekt den Schülerhaushalt, der das Demokratieverständnis bereits im Grundschulalter festigen und Gestaltungsmöglichkeiten bieten soll. Der Schülerhaushalt ist eine Maßnahme, die die Entwicklungsgruppe Bürgerkommune, die sich seit Beginn des Förderprogramms Engagierte Stadt mit der nachhaltigen Förderung von Bürgerengagement und Bürgerbeteiligung beschäftigt auf den Weg gebracht hat.

Wie funktioniert der Schülerhaushalt?

Schüler/innen einer Grundschule erhalten ein Budget von 1000 €, das seitens der Stadt und durch Sponsoren bereit gestellt wird. Die Kinder entwickeln in Kleingruppen Vorschläge, was mit dem Geld zur Bereicherung ihres Umfeldes angeschafft werden soll. Die Klassen wählen über Mehrheitsbeschlüsse aus allen Ideen bis zu drei Vorschläge aus, die in der Schule für ca. 14 Tage aushängen und beworben werden. Selbst gestalte Plakate werben für die Vorschläge und finden sich auf Wahlzetteln wieder. Die Wahl findet unter Hinzuziehung eines Wählerverzeichnisses in geheimer Abstimmung in der Schule statt. Ganz so, wie bei den Erwachsenen wenn z. B. Kommunalwahl ist. Die Kinder sind zu jeder Zeit in den Umsetzungsprozess eingebunden und bereiten ihn vor. Schülerkoordinator/-innen fungieren als Wahlhelfer/-innen, die Auszählung erfolgt öffentlich.

Nach erfolgter Wahl stellen die Schülerkoordinator/innen ihr Wahlergebnis im Schulausschuss vor. Sie lernen hierbei den Haushalt und die politische Gremienarbeit kennen.

Beteiligte bei der Umsetzung des Schülerhaushaltes sind das Schülerparlament, die Schulleitung und die begleitenden Lehrer/-innen, die Verwaltung, die politischen Gremien (Schulausschuss, Schulverwaltung) und die Wirtschaft, die sich finanziell beteiligt.