Neues für die engagierte Stadt

Vereinsbefragung gestartet! – Neustadt a.d. Aisch wirbt für Nachbarschaftshilfe

Im Rahmen des Programms Engagierte Stadt wurden Mitte Oktober in bundesweit 47 Städten Vereine, Stiftungen und andere gemeinnützige Organisationen angeschrieben und darum gebeten sich an einer Online-Umfrage zum ehrenamtlichen Engagement zu beteiligen. Die Träger des Programms möchten damit herausfinden, wie die Vereine vor Ort unterstützt werden können, welche Maßnahmen der Engagierten Stadt sich als besonders nützlich erwiesen haben und was aus Sicht der Adressaten noch verbessert werden könne. Die Engagierte Stadt Neustadt a.d. Aisch nutzte die Ankündigung, um über ihr Thema „Nachbarschaftshilfe“ und das Netzwerk über „Zaun und Grenze“ aufmerksam zu machen.

Wie ist es so mit Ihren Nachbarn?

Frau Ohnemann sitzt in der Küche und hört den Wetterbericht. Der erste Nachtfrost wird gemeldet. „Mein Oleander steht noch draußen“, denkt sie. Mit ihren 86 Jahren sorgt sie zwar noch gut für sich, aber Heben und Tragen geht einfach nicht mehr. Einer der Söhne ist auf Dienstreise, der andere lebt weit entfernt in der Stadt. Die Nachbarn, alle selbst hoch betagt, können nicht mehr anpacken. Da fällt ihr Blick auf das Gemeindeblatt am Küchentisch: „Nachbarschaftshilfe – wir helfen weiter.“ Und eine Telefonnummer. Bis jetzt hatte sie noch nie was damit am Hut. Aber sollte sie nicht doch? Einen Versuch wäre es wert. Sie ruft an und bekommt prompt Hilfe. Frau Tutgut, die Verantwortliche der Nachbarschaftshilfe in ihrem Ort, weiß jemand, der zwei Straßen weiter wohnt und gerne aushilft. Herr Gärtner hat selber eine Vorliebe für Pflanzen und verstaut noch am selben Tag den geschätzten Oleander in der Garage. Ein kleiner Handgriff für Herrn Gärtner, eine große Entlastung für Frau Ohnemann. Ein kurzer, fröhlicher Plausch für beide.

Nachbarn spürbar nah
Das Beispiel zeigt: Nachbarn für Nachbarn in spürbarer Nähe. Leider ist das in unserem Landkreis nicht überall selbstverständlich. Nur in einigen Gemeinden wissen die Bürger, an wen sie sich wenden und wie sie in Notsituationen unkompliziert um Hilfe bitten können. Hier ist das Netzwerk „über Zaun und Grenze“ des Freiwilligenzentrums der Caritas aktiv! Es hat die Vision, dass die Menschen über Zäune und Grenzen hinweg in fürsorglichem Miteinander leben, getragen von einem aktiven Helfer-Netz für alte und neue Nachbarn.
Netzwerk gibt Unterstützung und Begleitung
Die Fachkräfte des Netzwerks „über Zaun und Grenze“, angesiedelt im Freiwilligenzentrum und Regionalmanagement des Landratsamts, helfen den einzelnen Gemeinden dabei, Nachbarschaftshilfen aufzubauen und zu organisieren. Sie wissen, wie die ersten Schritte gehen und stehen bei allen Fragen mit Rat und Tat zur Seite. Die ehrenamtlichen Helfer werden nicht alleine gelassen. Von der Gründungsphase bis hin zur aktiv praktizierten Nachbarschaftshilfe erfolgt eine stetige fachliche Begleitung der ehrenamtlichen Helfer unter anderem durch Austauschtreffen, Fortbildung und Qualifizierung.

Dank für HelferHerzen-Stimme
Bei der Aktion „HelferHerzen2018“ wurde das Netzwerk „über Zaun und Grenze“ im dm- Markt Neustadt a. d. Aisch präsentiert und darf sich für weiteres erfolgreiches Wirken über eine Spende von 400,- € freuen. Ein Dank an die Initiatoren und alle, die dem Netzwerk ihre Stimme gegeben haben! „Wir sehen das als große Wertschätzung des gesellschaftlichen Engagements aller Helferkreise der Nachbarschaftshilfen“, so Agatha Ludwig, Koordinatorin für Nachbarschaftshilfen im Freiwilligenzentrum „mach mit!“.

Was ist „engagierte Stadt“?
Bis Ende 2019 wird diese Netzwerkarbeit von der „engagierten Stadt“, ein Konsortium von sechs Stiftungen und dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert. Das Ziel geht vom Engagement Einzelner hin zu einer Verantwortungsgemeinschaft vor Ort. Die „engagierte Stadt“ startet in Kürze eine Umfrage. Diese geht an alle Vereine in unserem Landkreis. Es wird der Wirkungsgrad des Netzwerkes „über Zaun und Grenze“ erfragt. Über eine rege Beteiligung freuen sich die Netzwerkkoordinatoren.

Ein Thema für jeden
Fast jeder Mensch hat Nachbarn. Deshalb sollte sich jeder mit diesem Thema genauer befassen. Das Netzwerk „über Zaun und Grenze“ berichtet am 18. Oktober 2018 um 19 Uhr in der Alten Post Uffenheim, Schlossstraße 3 über das Thema „Nachbarschaftshilfe – was heißt denn das?“. Dieser Abend findet im Rahmen der Wanderausstellung „Was heißt schon alt?“ statt.

Nachbarschaft schafft Nähe!
Nachbarschaft spielt im Leben der meisten Menschen durchaus eine Rolle, ob sie wollen oder nicht. Frau Ohnemann unterdessen schimpft mit sich selber. „Warum habe ich überhaupt gezögert, mir von der Nachbarschaftshilfe helfen zu lassen?“ Nachbarschaft ist eine Gemeinschaft, zu der jeder gehört. Hier kann sich jeder einbringen, denn der Nachbar braucht keine Ausbildung, nur Lebenserfahrung. Und das macht Mut!

Weitere Informationen und Termine zum Netzwerk und zum Thema „Nachbarschaftshilfe“ finden Sie unter www.ueberzaunundgrenze.de oder Tel.: 09161-8889 19

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