Gefördert von Erasmus+ Jugend und Europäischem Solidaritätskorps
Mit Solidaritätsprojekten setzen junge Menschen vor Ort ihre eigenen Ideen um, beeinflussen damit positiv ihre Nachbarschaft und machen Europa greifbar und erfahrbar. Sie gehen in ihren Projekten europäische Fragen auf lokaler Ebene an und tragen dadurch zu mehr Solidarität und Zusammenhalt bei. Jugendpartizipationsprojekte stärken und unterstützen die Beteiligung junger Menschen an der Zivilgesellschaft und am demokratischen Leben in Deutschland und Europa. Hier werden lokale, regionale, nationale und transnationale Projekte mit europäischer Dimension gefördert. Die Förderung hierfür bieten die EU-Programme Erasmus+ Jugend und Europäisches Solidaritätskorps. Beantragt werden kann die Förderung bis 20. Februar 2024 bei JUGEND für Europa.
Was wird gefördert?
Solidaritätsprojekte
Egal ob generationsübergreifendes Kochen im Stadteilzentrum, das Anlegen eines barrierearmen Gartens auf Flächen der essbaren Stadt, Sportprojekte mit Geflüchteten, eine Kunst-Performance bei einem Stadtteilfest oder ein Podcast-Projekt zu jungem Unternehmertum im sozialen Brennpunkt – viele Aktivitäten im lokalen Umfeld sind möglich. Geförderte Projektideen werden in zwei bis 12 Monaten von einer Gruppe mit mindestens fünf Menschen im Alter von 18 bis 30 Jahren umgesetzt. Sie können sich dabei mit einem Coaching unterstützen und von einer Organisation administrativ begleiten lassen.
Projektbeispiel: Nina ist motiviert, etwas für junge Frauen zu tun, die in schwierigen Verhältnissen leben und deswegen wenig Gelegenheit haben, ihre Zukunft so zu gestalten, wie sie es gern möchten. So entsteht die Idee der „Mädchenwerkstatt“, die sie mit mehreren Freund*innen gründet. Mit dem Angebot von Freizeitaktivitäten und Beratung kann die Initiative den Teilnehmerinnen das Gefühl vermitteln, selbst etwas erreichen zu können.
Jugendpartizipationsprojekte
Auch Jugendpartizipationsprojekte können eine Vielzahl von Aktivitäten umfassen. Möglich sind zum Beispiel:
- Workshops, Treffen, Seminare oder andere Veranstaltungen bzw. Prozesse auf lokaler, regionaler, nationaler und/oder transnationaler Ebene zur Information, Diskussion und aktiven Beteiligung junger Menschen an jugendrelevanten und europäischen Themen
- (Sensibilisierungs)-Kampagnen zur Beteiligung junger Menschen am demokratischen Leben
- leicht zugängliche Angebote für junge Menschen, die Lernmöglichkeiten zum Thema „Partizipation am demokratischen Leben“ bieten
- Simulationen der Funktionsweise demokratischer Institutionen und der Rollen von Entscheidungsträger*innen innerhalb dieser
Die Projektdauer liegt zwischen drei und 24 Monaten. Junge Menschen zwischen 13 und 30 Jahren sind an den Projekten beteiligt. Sie sind aktiv und möglichst selbstständig in die Planung, Vorbereitung, Durchführung und die Nachbereitung eingebunden. Projekte können von Organisationen oder von informellen Gruppen junger Menschen (mindestens vier junge Menschen, von denen eine Person 18 Jahre alt oder älter ist) beantragt werden.
Projektbeispiel: Eine lokale Jugendorganisation möchte ihrer Zielgruppe das Thema Europa und insbesondere die Europawahl 2024 näherbringen. Hierfür nimmt die Organisationen Kontakt zu Kandidat*innen auf, die bei der Europawahl 2024 antreten, und lädt sie und junge Menschen zu Kochabenden und Diskussionsrunden ein. Die jungen Menschen erfahren, wie die Arbeit der EU-Parlamentarier*innen aussieht, und nutzen die Gelegenheit, den Kandidat*innen ihre Interessen und Anliegen mitzugeben. Im Anschluss an die lokalen Veranstaltungen fährt die Gruppe nach Brüssel, um dort unterschiedliche EU-Institutionen zu besuchen.
Wie wird gefördert?
Solidaritätsprojekte Neben einer monatlichen Projektpauschale sowie Coachingtagen können Zusatzkosten abgedeckt werden, damit Einschränkungen, Behinderungen oder Benachteiligungen der jungen Menschen keine Hürde darstellen, ihr Engagement zu leben. Die geförderten Gruppen erhalten über den gesamten Zeitraum eine Projektbegleitung mit Beratung sowie Vernetzungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten.
Jugendpartizipationsprojekte Die Förderung folgt einem Baukastenprinzip (mit Pauschalen und anteiligen Kosten) und kann sich aus folgenden Posten zusammensetzen: Projektmanagement, Coaching (für informelle Gruppen), Inklusionsunterstützung und Außergewöhnliche Kosten sowie Kosten, die mit der Umsetzung von Aktivitäten zusammenhängen (Reisekosten, Individuelle Unterstützung, Inklusionsunterstützung, Veranstaltungspauschale).
Wie beantragt man?
Solidaritätsprojekte: Um mitzumachen, registrieren sich die jungen Menschen bei der EU und melden ihre Projektgruppe an. Ihren Antrag können sie dann bis 20. Februar 2024 absenden.
Jugendpartizipationsprojekte: Anträge können bis 20. Februar 2024 online eingereicht werden.
Im Vergleich
Beide Förderangebote zielen auf die Unterstützung jugendlichen Engagements ab, setzen jedoch unterschiedliche inhaltliche Schwerpunkte, sprechen teilweise unterschiedliche Altersgruppen an und bieten unterschiedliche Finanzierungsbausteine.
Solidaritätsprojekte im Europäischen Solidaritätskorps legen den Fokus auf niedrigschwellige lokale Projekte von und für junge Menschen zwischen 18 und 30 Jahren. Die Projekte stellen die Solidarität in den Mittelpunkt und können zwischen zwei bis zwölf Monaten dauern.
Jugendpartizipationsprojekte in Erasmus+ Jugend bieten Fördermöglichkeiten für längerfristige nationale oder transnationale Projekte, die auch auf lokaler und regionaler Ebene wirken. Von und mit Jugendlichen von 13 bis 30 Jahren und mit einer Dauer von drei bis 24 Monaten unterstützen die Projekte die Partizipation junger Menschen am demokratischen Leben in Europa und liefern Beiträge zur Umsetzung der europäischen Jugendziele.
Es gibt Schnittmengen zwischen den Förderangeboten. Wer mehr darüber erfahren möchte, welches Format am besten zur eigenen Projektidee passt, wendet sich am besten an JUGEND für Europa. Wir beraten gern.
Beratung
Online Informationsveranstaltungen und Antragssprechstunden informieren über die Details zu den Förderangeboten und der Antragsstellung. Termine können auf der Webseite eingesehen werden: https://www.jugendfuereuropa.de/veranstaltungen/
Auch individuelle Beratung ist jederzeit möglich. Hier der Kontakte für:
– Solidaritätsprojekte: https://www.solidaritaetskorps.de/service/kontakt/
– Jugendpartizipationsprojekte: https://www.erasmusplus-jugend.de/kontakt/
Wer noch mehr über die Förderangebote und die Antragstellung wissen möchten, besucht am besten die Webseiten für:
– Solidaritätsprojekte: https://www.solidaritaetskorps.de/mitmachen/solidaritaetsprojekte/
– Jugendpartizipationsprojekte: https://www.erasmusplus-jugend.de/foerderung/leitaktion-1/jugendpartizipationsprojekte/