Drei Fragen an
Laura Malz
Beschreiben Sie in drei Begriffen, was man über Marburg wissen muss:
Universitätsstadt. Vielfalt an Initiativen und Ideen. Löchriges, verwirrendes Netzwerk.
Welche Strukturen haben Sie gemeinsam mit Ihren Partnern in Marburg durch das Programm „Engagierte Stadt“ aufgebaut?
Die Engagierte Stadt als Auftrag und Ziel – beides ist in der Universitätsstadt Marburg angekommen. Seit 2015 ist die Freiwilligenagentur Marburg-Biedenkopf e. V. (FAM) gemeinsam mit den Partnern Stadt Marburg und Philipps-Universität Teil des von sechs Stiftungen und dem Bundesfamilienministerium aufgelegten Förderprogramms. Mit dem Schwerpunkt „Studentisches Engagement“ hat Marburg eine besondere Marke gesetzt. In den vergangenen Jahren ist es gelungen, freiwilliges studentisches Engagement in der Universitätsstadt sichtbar zu machen, zu fördern und mit Akteuren in der Stadtgesellschaft zu vernetzen. Eine Online-Befragung unter Studierenden, eine Fotoausstellung mit Beispielen studentischem Engagements und die Veröffentlichung des Sammelbandes „Freiwilliges Engagement von Studierenden – Analysen, Konzepte, Perspektiven“ sind nur einige der Bausteine für diesen erfolgreichen Weg. Regelmäßige Treffen mit Vertreterinnen und Vertretern von Stadt und Uni haben dazu geführt, dass die „Engagierte Stadt“ als Programm und Angebot an alle Menschen der Stadtgesellschaft auf der jeweiligen Website von Stadt und Universität vertreten sind. Die oben genannten Maßnahmen haben auch dazu geführt, dass sich deutlich mehr Studierende als früher bei der Freiwilligenagentur über Möglichkeiten, sich in Marburg zu engagieren, informieren. Im Rahmen des Projekts „Unsere Stadt – Unsere Uni“ wird eine niedrigschwellige Willkommenskultur für ausländische Studierende gepflegt. Die „Engagierte Stadt“ wird in Marburg zunehmend als „Gemeinschaftsaufgabe“ angesehen. Die Anerkennung von studentischem, bürgerschaftlichem Engagement ist sichtbar gewachsen. Die Teilhabe an Projekten wie „Studium hoch E“ (Integration von internationalen Studierenden und solchen mit Migrationsgeschichte durch Engagement) sowie an der Schaffung einer Corona-Anlaufstelle für Menschen, die auf Unterstützung angewiesen sind, sind nur zwei aktuelle Beispiele. In beiden Fällen arbeiten mehrere Organisationen und Vereine Hand in Hand. Es ist in Marburg gelungen, eine Struktur aufzubauen, die studentisches Engagement in eine lokale Engagementstrategie integriert, die auf Vernetzung und Koordination der vorhandenen Engagementangebote sowie der Schaffung nachhaltiger und guter Rahmenbedingungen Wert legt. Der Erfolg der „Engagierten Stadt“ hat die FAM sowie die Partner Stadt und Philipps-Universität ermutigt, die begonnene Arbeit über den Bereich studentisches Engagement auszuweiten und durch neue Konzepte und Netzwerke in die Stadtgesellschaft hineinzutragen.
Wir in Marburg sind Experten für...
...kleine Schritte, für Lösungsangebote außerhalb ausgetretener Pfade. Wir haben keine Angst vor Fehlschlägen, engagieren uns für einfache, nachhaltige Strukturen und trauen uns zu, Menschen zu motivieren.